Zu den „All Time Fall Top 10“ von Andrew Morgan gehören I Am Kloots „Natural History“, Miles Davis‘ „Kind Of Blue“ und Yann Tiersens „Amélie“-Soundtrack. Sein Debütalbum ist dem verstorbenen Elliott Smith gewidmet. Damit ist der Rahmen, in dem sich Morgans opulente Stücke bewegen, ziemlich gut abgesteckt. Auf seiner Website, die als Buch aufgemacht ist, kann man vier Songs seines ersten und bisher einzigen Albums (das zweite ist in Arbeit) herunterladen. „Misadventures In Radiology“ zum Beispiel, den Titeltrack der Platte, der munter irgendwo zwischen Nörgeln und Die-Sonne-scheint-mir-aus-dem-Arsch herumschaukelt – Kunden, die die Beatles mögen, mögen auch diesen Künstler. Beim ersten, zweiten, fünften Hören kann man Andrew Morgans Songs leicht ein wenig schmierig, zu dick aufgetragen finden. Aber irgendwann, von einem Moment auf den anderen, nickt man mit dem Takt, summt einen Chor mit oder wiegt sich mit den schweren Cello-Wogen. Überhaupt, das Cello: Der ehemalige Cellist von Built To Spill spielt es und sorgt wesentlich dafür, daß die Platte aus den Lautsprechern zu strömen scheint wie der breiteste je gesehene Fluß, der zuvor auf seinem Weg mehrere musikalische Zeitrechnungen und Genres gestreift hat.
Schauen Sie demnächst wieder rein für noch mehr Naturmetaphern – bis dahin: Die vier Songs anhören und liebenlernen, Morgans grundoffene Lebensgeschichte inklusive Enttäuschungen und Rückschlägen auf der Website lesen, und dann die alte und die neue Platte erwerben, damit dieser Mann weiter Musik macht!