
Die schwächelnde Wirtschaft, Trumps Strafzölle, zwei kriegerische Konflikte – es sind turbulente Zeiten. Dennoch sind die hiesigen Anlegerinnen und Anleger nicht nur äußerst resilient, sondern pushen den Deutschen Aktienindex (Dax) von Rekord zu Rekord – jetzt hat der Index erstmalig den Wert von 24.000 Punkten gerissen.
20 Prozent Zuwachsrate
Der Dax hat bereits kurz nach der Öffnung des Börsenhandels zum ersten Mal seit seiner Einführung im Jahr 1988 den Wert von 24.000 Punkten erreicht. Kurzzeitig stieg der Index danach auf 24.006 Punkte an. Auf Jahressicht kommt dies einem Plus von 20 Prozent gleich.
Dieser Rekordwert ist bereits der 26. dieses Jahres und spiegelt so die Robustheit des deutschen Aktienmarkts wider. Zu den Gewinnern des aktuellen Booms zählten Aktien von Bayer, Rheinmetall, RWE, Siemens Energie und Vonovia. Die BASF und BMW kamen nur auf hintere Plätze.
Mehrere Gründe für die steigende Kurse
Für den Höhenflug des Dax gibt es gleich mehrere Gründe: Zum einen ist es die Hoffnung auf eine Deeskalation des Zollkonflikts zwischen China und den USA. Dazu kommt nach den letzten Verhandlungen auf höchster Ebene ein vager Optimismus in Bezug auf einen Waffenstillstand im Ukrainekrieg.
Weitere Gründe für das Dax-Hoch sind niedrige Zinsen und last but not least eine moderate Inflationsrate.
Börsenhoch trotz Konjunkturflaute
Der Rekordwert von 24.000 Punkten ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Wirtschaft Deutschlands zurzeit konjunkturell schwächelt. Die Hoffnungen der Anlegerinnen und Anleger beruhen in erster Linie auf zukünftige Gewinne von börsennotierten Unternehmen.
Hinzu kommt, dass viele dieser Konzerne ihre Umsätze hauptsächlich im Ausland einfahren – auf diese Weise unterstützt seine internationale Orientierung den Dax zusätzlich in turbulenten Zeiten.
Auch in Europa läuft es gut an den Aktienmärkten
Gesamteuropäisch betrachtet läuft es an den Börsen innerhalb der EU seit Beginn des Jahres besser als an den Aktienmärkten in den USA. Ein Grund hierfür ist eine börsenfreundliche Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), mit im Gegensatz zu den USA niedrigeren Bewertungen. Viele Wirtschaftsexpertinnen und -experten rechnen im Laufe des Jahres mit einer Senkung der Leitzinsen durch die EZB.
Zudem tragen viele positive Unternehmenskennzahlen zur optimistischen Stimmung an den europäischen Aktienmärkten bei.
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