Am Montag, 21. September unterzeichnete Familienministerin Manuela Schwesig in Berlin gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft das Memorandum „Familie und Arbeitswelt – Die NEUE Vereinbarkeit“. Darin verpflichten sich Politik und Wirtschaft, Familienleben und Karriere besser in Einklang zu bringen. Dafür sollen zum Beispiel flexible Arbeitszeiten ermöglicht und mehr Betreuungsplätze angeboten werden.
Aktuelle Probleme
Zeit mit den Kindern verbringen und gleichzeitig nicht den Job schleifen lassen – für viele Eltern eine große Herausforderung. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift „Eltern“ haben mehr als die Hälfte aller Väter das Gefühl, zu wenig Zeit für ihre Kinder zu haben. Gleichzeitig hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden, dass zwar 60 Prozent aller Eltern es für ideal halten, gleichberechtigt berufliche und familiäre Aufgaben zu übernehmen, dieses aber nur 14 Prozent von ihnen auch gelingt.
Das Memorandum zur neuen Vereinbarkeit
Das sind nur zwei von vielen Gründen, warum die Familienministerin Schwesig, Ingo Kramer, Präsident der Deutschen Arbeitgeberverbände, Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, das Memorandum mit seinen zehn Leitsätzen unterzeichnet haben.
Die NEUE Vereinbarkeit bedeutet für das Bundesfamilienministerium und die Spitzenvertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverbände, eine höhere Qualität für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf herzustellen. Es ging ihnen zum Beispiel darum, die Arbeitskultur zu modernisieren und Arbeitszeiten flexibel an die jeweilige Lebensphase von Frauen und Männern, Eltern und Alleinerziehenden sowie getrennt Lebende oder Pflegende anpassen zu können. So sollen Mütter beispielsweise nach Geburt des Kindes schneller wieder in den Beruf einsteigen und Väter generell mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können. Ausreichend Betreuungsmöglichkeiten in Form von Kitas und Ganztagsschulen sind deshalb ein weiterer Aspekt der neuen Vereinbarkeit. Auch um neue Potenziale zum Beispiel im Bereich der Fachkräfte zu schaffen, bietet die neue Vereinbarkeit sinnvolle Lösungen.
Im Hinblick auf die Zukunft wollen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften nun gemeinsam daran arbeiten, dass Familie und Beruf besser zusammenpassen. Nicht nur im Sinne der Familien, sondern auch für eine erfolgreiche Wirtschaft soll das Memorandum als Leitfaden dienen, um die spezifischen Bedürfnisse beider Parteien befriedigen zu können.
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