Sega bringt mit „Thor: The Videogame“, wie so häufig, das passende Spiel zum Film auf die heimische Konsole. So gab es auch für Iron Man 1 und 2 jeweils ein Spiel, welche aber alles andere als gut waren. Am Horizont ist auch schon die nächste Versoftung in Sicht – Captain America. Aber jetzt kommt erst mal Thor an die Reihe.
Thor – Bitte nicht auf deutsch
Nachdem ich das Spiel gestartet hatte und der erste Satz des Sprechers fiel, wusste ich schon was kommt: Eine unterirdisch schlechte Lokalisierung – und ich sollte recht behalten. Die Sprecher lallen ihren Text derart lustlos vor sich hin, dass man am liebsten die Konsole ausmachen möchte. Glücklicherweise kann man aber auf die englische Sprachausgabe umschalten und da sieht es schon anders aus. Hier werden Thor und Loki von Chris Hemsworth so wie Tom Hiddleston synchronisiert.
[youtube uU4UI1GGCiU]Leider ist aber die schlechte Lokalisierung nicht das einzige Problem von Segas Filmversoftung, denn auch optisch macht das Spiel nicht viel her. Auf der Packung wird zwar mit der Unreal Engine geworben, doch sollte man hier vielleicht die Version mit dazu schreiben. „Thor: The Videogame“ könnte glatt ein Spiel der letzten Konsolengeration sein. Dazu gesellen sich noch Clipping-Fehler, extrem unscharfe Kanten und eine teils drastische Unschärfe so wie pixelige Modelle. Die Charaktere sind sehr steif und gerade was die Mimik angeht ist diese wirklich miserabel umgesetzt. Wirklich schade, dass man hier nicht mehr rausgeholt hat, denn die Optik des Spiels ist wirklich schlecht.
„Thor: The Videogame“: Prequel zum Film
Lobenswert ist dafür, dass man sich dafür entschieden hat die Story des Spiels als Prequel zum Film anzusetzen, wodurch man sich den Film nicht versaut – sofern man den noch nicht gesehen hat. Zum Inhalt der Story: Bei einem Angriff der Frostriesen wird Sif tödlich verletzt, was Thor dazu veranlasst einen Rachefeldzug gegen die eisigen Riesen zu starten. Was er nicht weiß ist, dass Odin Sif wiederbelebt hat. Dazu wird sein Durst nach Rache auch noch von seinem Bruder Loki getrieben. Die Katastrophe ist also vorprogrammiert. Sicherlich ist die Story nichts besonderes, aber recht unterhaltsam.
Potenzial verschenkt
Im Kampf gegen die immer gleichen Gegnertypen, stehen Thor, neben seinem Hammer Mjölnir auch die Elemtarekräfte Blitz, Donner und Wind zur Verfügung. Diese können mit diversen Kombos entfesselt werden und wirken je nach Auswahl auf einzelne Gegnertypen, wie zum Beispiel gepanzerte Feinde, besonders effektiv. Kombos können auch für den Umgang mit dem Hammer erlernt werden. Diese, ebenso wie die für die Elementarkräfte, könnt ihr euch nach und nach in einem Menü kaufen und somit verbessern. Auch wenn die Grafik nicht besonders ist, haben mir die Kombos von Thor doch recht gut gefallen. Besonders die Finishing-Moves bei denen er mit seinem Hammer einen Blitz einfängt und ihn durch sich hindurch in den Gegner leitet. Wie bereits erwähnt kämpft ihr gegen die immer gleichen Gegnertypen, die sich zwar optisch unterscheiden, aber spielerisch genau das selbe von euch abverlangen (und das ist nicht sonderlich viel). Da wären wir auch schon beim nächsten Problem. Die Level laufen immer gleich ab, bieten zwar unterschiedliche Settings und eure Aufgaben variieren, aber der Kern bleibt gleich. Einziger Lichtblick sind die gelungenen Bosskämpfe, die zum teil recht fordernd sind.
Fazit des Spieletests
Nach den unbefriedigenden Spielen zu den Iron Man Filmen hatte ich bei Thor auf mehr gehofft und wurde wieder enttäuscht. „Thor: The Videogame“ kann weder spielerisch, noch optisch überzeugen. Dazu kommen noch viele technische Fehler, die den Spielspaß deutlich mindern. Die Story dagegen geht in Ordnung. Trotz der vielen Mängel muss ich zugeben, dass mir das erste Level beim Spieletest Spaß gemacht hat und es schon irgendwie cool war als Donnergott die Eisriesen zu verkloppen. Aber spätesten im zweiten Level stellt sich der Frust ein. Leider ging auch diese Umsetzung voll in die Hose.
Irgendwie zum kotzen das da nur noch Männer und schlanke Jungs kämpfen – von den weiblichen Rundungen wie bei DOA2 kann ich bei den neueren Versionen leider nichts mehr entdecken. Kasumi und Co sind leider solange auf eine Hungerkur geschickt worden das sie aussehen wie die Kleiderständermodels der schwulen Designer. Sehr schade 🙁
Wenn man auf Kerle steht kann man ja einen auswählen, aber die Zielgruppe die auf Frauen steht wird gar nicht mehr bedient.
Für mich war das früher ein geniales Spiel, doch so… wahrscheinlich haben bei Videospielen inzwischen zu sehr „professionelle“ Designer die Entscheidungen zu treffen wie es aussehen muss, und da kommt nicht das raus was normale Menschen gerne hätten. Auch Lara Croft ist auf der X-Box ziemlich ausgehungert (wenn auch nicht ganz so schlimm wie die emehmaligen DOA-Mädels).