Zum Glück habe ich den ersten Teil nur kurz gespielt, es heißt nämlich, der gleiche sich mit dem zweiten viel zu sehr, als dass man von einer echten Fortsetzung sprechen könne. Die Grafik ist denn auch weitgehend gleich geblieben, nur hier und da etwas aufpoliert. Ihr spielt den Kapitän der Star Wolves, einer interplanetaren Söldnereinheit, die nach einer längeren Periode des Friedens den erneut ausbrechenden Krieg mit den Aliens zum Anlass nimmt, sich wieder neu zu formieren und auf die Jagd nach Credits zu begeben.
Es wird sozusagen alles resettet, was ihr im 1. Teil bereits erreicht habt. Durch das lange Herumirren im Weltraum seit ihr pleite und müsst Euch Erfahrung und Kohle erst wieder verdienen. Hier wird ein Manko deutlich, dass sich durchs ganze Spiel zieht. Die Atmosphäre ist mit professionellen Sprechern und Gimmicks wie EMail, Logbuch und InGame-Funk zwar toll gelungen, die Story selbst erscheint aber bestenfalls schwach und schlimmstenfalls dahingeschludert. Trotzdem stört das für meinen Geschmack nicht besonders. Irgendwie stimmt das Feeling, auch wenn das große Ganze den Sticker "epische Geschichte" sicher nicht verdient.
Das Beste am Spiel sind die Charaktere, die Erfahrung gewinnen, und sich mit dieser in verschiedenen Zweigen fortbilden können. So könnt ihr sie beispielsweise zum Fliegerass oder als Laser-Profi ausbilden. Durch den richtigen Einsatz der Spezialfähigkeiten können so auch aussichtslose Kämpfe zu Euren Gunsten gedreht werden.
Die Kämpfe sind sowieso toll – wenn die Star Wolves Kurs auf einen Alien-Kreuzer nehmen, aus dem sich plötzlich knapp zwanzig dieser miesen Bomber lösen, ist Taktik gefragt. Lasse ich mein Mutterschiff in den Pulk rasen, damit sich die Bomber zerstreuen und riskiere ein "Game Over", sollten ein paar von deren Torpedos treffen? Oder drehe ich ab, riskiere in den Sekunden, in denen das dicke Schiff stillsteht, sichere Treffer, um dann von außen einzugreifen und die Bomber einzeln mit meinen Kampfschiffen auszuschalten? Zum Glück gibt es für diese Fälle die im Spiel oft genutzte Spacebar, die den Spielablauf pausiert. Für weniger spannende Momente hat Star Wolves 2 einen Zeitraffer parat. Der kommt vor allem in den Phasen zum Zug, in denen man die frei durchquerbare Spielwelt durchquert. Da gibt es nämlich vor allem viel Raum zu sehen, sonderlich lebendig wie z.B. in Freelancer ist die Umgebung in Star Wolves 2 nicht. Ein paar mehr Fraktionen und Schiffe, die den Weltraum neben einem durchfliegen, hätten sicherlich nicht geschadet.
Insgesamt macht mir das Spiel einen Heidenspaß. Trotz aller Macken. Das ist eins dieser Spiele, dem man die Designschwächen verzeiht, wenn man am Spielstil Gefallen findet. Mittlerweile ist es auch gesundgepatcht worden, ein Bug-Desaster wie zum Release gibt es nicht mehr. Die Entwickler haben sogar ein Addon mit dem Namen "Civil War" in der Mache, welches noch in diesem Jahr erscheinen soll.
Das Originalspiel gibts zur Zeit auf der PC Games als Vollversion drauf. Da lohnt sich der Kauf so einer Zeitschrift doch glatt mal wieder. 🙂
Star Wolves 1 habe ich gerne gespielt: Nette Weltraum-Atmosphäre, gute Missionen und Charakterentwicklung. Die von dir erwähnte schwächere Story und die leer „frei durchquerbare Spielwelt“ (im erste Teil noch geschlossen) waren wohl die Hauptgründe, weswegen es etwas schwächer als der Vorläufer abschnitt und ich auch nicht zugegriffen hatte.Und aus Angst vor hohem Schwierigkeitsgrad: Im ersten Teil gab es einige fiese Schlachten, wo echt Dauer-Quickloading angesagt war. Solche Gefechte waren zum Glück eher selten, meist konnte man schön taktieren, wie du auch aufgeführt hast.Leider scheint die letzte Schlacht unschaffbar, zumal ich wohl nicht die optimale Ausrüstungs mehr an Bord habe. Meine Flieger werden derart schnell zerbröselt, dass ich keine Lust mehr hatte :-(.
Hehe.. den 2. Teil fand ich bisher irgendwie zu leicht. Wenn man am Anfang nicht den MSF hilft, sondern der anderen Fraktion, hat man gut Kohle. Mittleweile schießen meine Flieger alles in Stücke, was rumfliegt.
Sehr schöner Artikel. Es ist schön zu lesen, dass immer mehr für 50Plus Kunden immer mehr angeboten wird, schließlich zählt nicht nur Ballermann zum Urlaub 🙂