Zunächst ist da Familie Hoover, die als – Achtung! neues Modewort – „dysfunctional" charakterisiert wird. Wikipedia definiert „dysfunctional" wie folgt: "A dysfunctional family is a family, in which conflict, misbehaviour and even abuse on the part of individual members of the family occur continually, leading other members to accommodate such actions." Konflikte gibt es bei/zwischen den Hoovers zuhauf. Da sind zunächst die Eheleute: die gestresste Mutter Sheryl Hoover (Toni Collette), die momentan die Familie allein ernährt, während ihr Mann Richard (Greg Kinnear) versucht, sich als Motivationstrainer zu etablieren. Seine nervenden Slogans („Es gibt zwei Arten von Menschen in der Welt, Gewinner und Verlierer.") ziehen sich durch den gesamten Film und verunsichern nicht nur seine Tochter Olive.
Sheryls homosexueller Bruder Frank (Steve Carell) erholt sich gerade von einem Selbstmordversuch und darf nicht aus den Augen gelassen werden. Das ist noch nicht alles, aber es ist doch klar, dass alle Familien Probleme haben und deshalb nicht gleich als dysfunktional bezeichnet werden können. Ganz im Gegenteil: die Hoovers brechen gemeinsam auf, um Olive zum Wettbewerb zu bringen. Sie arbeiten zusammen an dem alten VW-Bus, der angeschoben werden muss, um anzuspringen. Als Familie zu funktionieren bedeutet, die eigenen Interessen hintenanzustellen, Prioritäten zu setzen, aneinander zu glauben und sich (auch in ausweglos scheinenden Situationen) beizustehen.
Wie wir sicher alle aus eigener Erfahrung wissen, vereint eine Familie nicht immer Menschen, die etwas miteinander anfangen können. Aber man gehört zusammen, aufgrund von ‚Blutsbanden', einer gemeinsamen Vergangenheit und Verpflichtungen für die Zukunft. G. Kinnear sagt dazu in einem Interview: „You don't get to pick your partners in families; you get assigned a seat at the table. "
In diesem Ensemble Film kommt wirklich alles zu einem guten Mix zusammen. Einige Szenen laden zu herzlichem Lachen ein, andere wiederum, vor allem die aus dem Wettbewerb der Kinder-(Schönheitsköniginnen) regen eher zum Nachdenken an (über Elternschaft, Schönheitsideale, Rollenmodelle – die Liste ist beliebig erweiterbar).
Regisseure: Jonathan Dayton und Valerie Faris
Kinostart in den USA: 26.7.06
DVD Veröffentlichung: 19.12.2006
Quellenangaben:
http://en.wikipedia.org/wiki/Little_Miss_Sunshine#Plot_summary
http://en.wikipedia.org/wiki/Dysfunctional_family
http://www.who.com/who/magazine/article/0,19636,7401070305-1588125,00.html
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Aber aber, Großunternehmen entlassen doch niemals nicht irgendwelche Leute. Das heißt „Freigestellt“. Klingt ein bisserl nach Urlaub.
Da schließe ich mich voll und ganz an, einen Versuch ist es wert.
Außerdem hört man ja auch ständig, dass bestimmte Musik bereits in der Schwangerschaft
gut für das Baby sein soll.