Wie der Namensteil „Gran“ schon andeutet, geht es beim Maserati GranCabrio um wahre Größe. Diese manifestiert sich vor allem aus aus dem Chassis des GranTurismo, der wiederum auf auf der gekürzten Bodengruppe der Limousinen-Ikone Quattroporte basiert. Konkret bedeutet das beim GranCabrio einen Radstand von 294 cm und eine Breite von 185 cm. Die um rund 60 cm auf 488 cm gewachsenen Außenlänge verrät auch, woher sich der Platz für die laut Hersteller vollwertigen Sitz im Fond rekrutiert. Neu ist dieses Konzept indes nicht. Ford machte es 1957 vor, als der Thunderbird für 1958 vom zweisitzigen Flitzer zum Luxusgleiter mit vier Plätzen mutierte. Die Verkäufe stiegen darauf hin an. Will Maserati mit dem GranCabrio da Geschichte wiederholen?
Grandezza auf der IAA 2009 im Maserati GranCabrio
Damit die Lederausstattung des Schönlings nicht von den Unbilden des Wetters in Mitleidenschaft gezogen wird, gibt es ein hübsches Stoffdach, das bei Nicht-Gebrauch unter einer Verbundmaterial-Abdeckung verschwindet. Ein Schauer allerdings könnte über zurückgelassenes Gepäck aufgebrachte Gemüter abkühlen, beim 173 Liter kleinen Kofferraum ist eine ebenso kleine Reisegarderobe angesagt. Da verwundert es auch nicht, dass der offene Wagen nicht als „Gran Turismo cabrio“ bezeichnet wurde. Die Bedienung vom Dachmechanismus erfolgt erwartungsgemäß elektrisch. Den erhöhten Steifigkeitsbedarf vom Zweitürer besorgen eine mit Aluminium verstärkte Bodengruppe, eine mit dem Chassis verbaute Rohrstruktur und weitere Versteifungen.
V8 Power im Maserati GranCabrio
Die langgestreckte Motorhaube aus Aluminium beherbergt den aus dem GranTurismo S bekannten V8, der für eine bessere Gewichtsverteilung als Front-Mittelmotor verbaut ist. Der 4,7-Liter-V8-Saugmotor mit 440 PS und einem maximalen Drehmoment von 490 Nm schiebt den beinahe zwei Tonnen schweren Maserati GranCabrio in 5,4 Sekunden von Stillstand auf 100 und hört mit dem Vortrieb erst bei einer Höchstgeschwindigkeit von 283 km/h auf. Die Sechs-Stufen-Automatik von ZF übernimmt dabei die Kraftübertragung an die Hinterachse; damit sie die V8-Potenz in Geschwindigkeit und nicht Reifenqualm umsetzt, unterstützen sie Sperrdifferenzial und Traktionskontrolle. Wer selbst aktiv am Gangwechsel teilhaben will, bemüht die Schaltwippen am Lenkrad.
Der Preis ist heiß im Maserati GranCabrio
Den klassengemäßen Fahrkomfort steuern adaptive Dämpfer bei. Damit der Ausflug ins Grüne nicht mit einem Maserati GranCabrio im Straßenbegleitgrün endet, hält die elektronische Eingreiftruppe unter anderem ESP, ABS bereit. Nach der Präsentation auf der IAA 2009 kommt der GranCabrio im Frühling 2010 zu den Händlern. Konkrete Preise gab Maserati bisher nicht bekannt. Da der Hersteller aus Modena sich den GranTurismo S mit gut 121.000 Euro bezahlen lässt, können für den offenen Viersitzer etwa 130.000 Euro gemutmaßt werden. Wieviel man allerdings in Sachen Kfz Versicherung einplanen muss, möchte ich lieber nicht im Voraus berechnen.
Wunderschönes Auto – mit stattlichem Preis. Für mich sind italienische Sportautos noch immer die besten. Sie kombinieren Kraft und Eleganz.