Das Neue Rathaus in München besticht vor allem durch sein weltberühmtes Glockenspiel im Turmerker, welches drei Mal täglich stattfindet. Hoch auf dem 85 Meter hohen Rathausturm, von welchem man eine wunderschöne Aussicht hat, wacht das Münchner Kindl, ein kleiner Mönch, welcher an die Gründungszeit der Stadt erinnern soll.
Baugeschichte des Neuen Rathauses
Der Bau des Neuen Rathauses im Herzen der Altstadt war aufgrund des schnellen Wachstums der Stadt und die dadurch bedingte Vergrößerung der Stadtverwaltung nötig. Ein Vorbild für die Gestaltung war das Rathaus in Brüssel. Der neugotische Entwurf des damals erst 25 jährigen Grazer Architekturstudenten Georg von Hauberrisser machte 1865 das Rennen. Bereits zwei Jahre später begann man mit der Errichtung.
Erste Büros konnten bereits 1874 einziehen, die endgültige Fertigstellung erfolgte jedoch erst 1881. Schon bald erwies sich der Neubau als zu klein und wurde an der Diener-, Landschafts- und Weinstraße sowie am Marienplatz erweitert und 1909 nach drei Bauabschnitten vollendet.
Rathaus als Wahrzeichen Münchens
Das Neue Rathaus am Marienplatz fungiert als eines der Wahrzeichen Münchens. Die reich verzierte, fast 100 Meter lange, im neugotischen Stil erbaute Fassade und der 85 Meter hohe Turm sowie die sechs Innenhöfe prägen das Stadtbild.
Der Rathausturm ist nicht nur eine Aussichtsplattform, sondern beherbergt auch das Münchner Kindl, einen Mönch, der an die Gründungszeit der Stadt erinnern soll. Zudem ist das Neue Rathaus für sein berühmtes Glockenspiel im Turmerker bekannt, welches drei Mal am Tag – 11 Uhr, 12 Uhr und 17 Uhr – stattfindet, wobei zwischen November und Februar die letzte Vorstellung entfällt.
32 Figuren führen während des Glockenspiels einen Schäfflertanz in Erinnerung an die schreckliche Pest im Jahre 1517 und ein Reitturnier zu Ehren der Hochzeit von Wilhelm V. mit Renata von Lothringen auf. Begleitet wird dieses Spektakel, welches Menschenmassen auf dem Marienplatz versammelt, von über 40 Glocken, die vier Melodien spielen.