Ai Weiwei in München: Zeitkritische Auseinandersetzung mit China

Wenn Ai Weiwei in München seine architektonischen, installatorischen, bildlichen und fotografischen Werke ausstellt, bezieht sich der bedeutsame und regimekritische Künstler sehr direkt auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft Chinas. Seit seiner großangelegten Performance-Aktion bei der documenta in Kassel 2007 gehört der 1957 geborene Ai Weiwei zur ersten Riege der internationalen Kunst.

So Sorry: Ausstellung von Ai Weiwei in München

Seine Performance „Fairytale“ katapultierte ihn in das Bewusstsein des Publikums und der Kritiker, ein Jahr später war er am Konzept für das Nationalstadion für die Olympischen Spiele beteiligt. Mit „So Sorry“ geht der Künstler nun auf einen Umstand ein, der ihm Sorgen bereitet: Die Wörter „es tut mir leid“ sind so allgegenwärtig, dass sie an Bedeutung verloren haben.

Im Haus der Kunst, München, stellt Ai Weiwei nun besonders unbequeme Fragen: Nach der Zensur in seinem Land, nach Freiheit und nach Erinnerung. So heißt eines seiner ausgestellten Werke auch „remembering“ und zeigt die Wörter einer Mutter, die ihre Tochter bei dem großen Erdbeben in Sichuan verlor. Dazu wurden 9.000 Schulranzen in chinesischen Zeichen angeordnet.

Der Künstler setzt sich zeitkritisch mit seiner Heimat China auseinander

„So Sorry“ von Ai Weiwei läuft bereits seit dem 12.10.2009 und wird noch bis zum 17. Januar 2010 im Haus der Kunst in München zu sehen sein. Jeden Tag in der Woche ist die Ausstellung in der Prinzregentenstraße 1 von 10 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, am Donnerstag sogar bis 22 Uhr. Öffentliche, kostenlose Führungen finden mittwochs um 18.30 Uhr, freitag um 16 Uhr und sonntags um 14 und 15.30 Uhr statt. Eine vhs-Führung für 11 Euro wird am Samstag um 15 Uhr angeboten.

Die Eintrittspreise für Ai Weiwei „So Sorry“ liegen bei 10 Euro, beziehungsweise 7 Euro (ermäßigt).

Eine Meinung

  1. Das ist eine in der Tat grandiose Ausstellung. Man wird dem Thema jedoch nicht gerecht, wenn man es nur auf eine „kritische Auseinandersetzung mit China“ reduziert. Das Phänomen „So Sorry“ findet sich überall auf der Welt, auch in Deutschland. http://bavarianspaces.de/index.php/kunst-kultur/haus-der-kunst-ai-weiwei-so-sorry/2066/

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