Als wir nach Sihakouhnville im Süden von Kambodscha ankommen, kommt uns der Ort für kambodschanische Verhältnisse sehr touristisch vor. Aber wie gesagt, nur für die Verhältnisse in Kambodscha. Denn eigentlich gibt es außer einigen Hotels und zugegebenermaßen ziemlich vielen Strandbars nicht so viel. Am Strand tummeln sich zwar auch, wie in Thailand und Co., Feuerakrobaten, die mit Firesticks oder Pois (Feuer“bällen“), aber lange nicht so viele. Eigentlich ein perfektes Plätzchen zum Üben, denn an Thailands Stränden kann es irgendwie schon jeder. Nicht so in Kambodscha: Da ist sogar Mike der Star, der vor drei Tagen mit meinen auf Bali gekauften Flowersticks angefangen hat, zu üben. Eine Frechheit:) Beim Flowersticks-Spielen (woanders auch Devil Sticks genannt) hat man zwei Stöcke in der Hand (die meist aufwändig verziert sind), mit denen man einen weiteren, leichteren Stock balancieren muss und Kunststücke damit machen kann. Mike kann die nach einem Tag, nach drei Tagen ist er besser als ich. Ich bin „sauer“ (nicht wirklich!) und die kambodschanischen Kinder begeistert und besessen von dem tollen „Künstler„. Eigentlich haben wir in den nächsten Tagen nur kleine Kinder um uns herum, die mit uns spielen wollen.
Victory Beach
Als wir eines Tages auf dem Moped herumdüsen, haben wir schon beim Lesen des Namens „Victory Beach“ die Vermutung, dass Kambodscha vielleicht doch bald in westlicher Hand bzw. in der Hand westlicher Touris sein wird. Als wir bei dem Strand ankommen, werden wir von einem Wachmann verscheucht, denn wir betreten gerade den „hoteleigenen Strandabschnitt vom Robinson Club“…Auch im „Standzentrum“ (also, der Hauptweg) sieht es aus, als nähere sich Sihakouhnville langsam vielleicht doch der Kao San Road in Bangkok an. Überall gibt es kleine Bars, in denen fast nur westliche Reisende sind. Aber trotz Bars, bestimmt auch einigen Ladyboys und Billard-Tischen hat sich der Strandort doch etwas Ursprüngliches erhalten. Und außerdem, die Kao San Road ist eigentlich ganz lustig:)
Ein Stück Geschichte geht
Etwas später kommen wir an einem Schild vorbei, das ein großes Bauvorhaben ankündigt. Vier Hotels sollen hier gebaut werden, dafür sollen die abgemagerten Kühe weichen. Da wird mir schwer ums Herz. Ich will ja auch nicht immer in der letzten Pampa ohne jegliche Zivilisation leben oder herumreisen, aber zu sehen, wie ein kleines Stück Geschichte und Natur wieder einmal von Hotelmogulen zerstört wird, das finde ich schon schlimm.
Abends sitzen wir bei unglaublich leckerem Fisch und Whiskey-Fruitshake in unserer Lieblingsbar, gucken den Feuerakrobaten zu und träumen davon, eine Strandbar hier aufzumachen. Doch wir wissen auch: Damit fängt es an, die Verwestlichung des Landes. Und in ein paar Jahren sind Pauschalreisen nach Kambodscha sicher keine Seltenheit mehr. Leider.
Sawadee !!Der besgate beach war 2002 noch nahezu tourifrei…bei meiner letzten Reise nach Kambodscha hingegen konnte ich auch die erschreckende Entwicklung des Pauschaltourismus feststellen. Ich konnte fast nicht glauben was sich innerhalb von 3 Jahren so ändert…2025 soll die Welt entdeckt sein, bleibt also noch ein bischen Zeit um menschenleere Strände zu geniessen 🙂 schöne Reise wünscht Reise
Ja, die Entwicklung ist sehr schnell in diesen wenigen Jahren. Ratet mal, was ist, sondern sie haben auch ihre E-Visum. Werfen Sie einen Blick.http://evisa.mfaic.gov.kh/index.php?language=de_DE