Es sollte eine Doktorarbeit gelesen werden. Die, so hatte ich es auf dem Plakat gelesen, etwas mit Masturbation mithilfe von Staubsaugern (Vorwerk, Modell Kobold) zu tun haben sollte.
Vorgestellt
wurde die fast 30 Jahre alte Original-Doktorarbeit mit dem Titel
„Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern“ von
Charlotte Roche und Christoph Maria Herbst, die das akademische Werk
mit großem Enthusiasmus vortrugen.
Ich muss
gestehen: Ich bin nicht empfindlich, schließlich war ich in
meinem früherem Leben einmal Krankenschwester, und ein Mann mit
Kastrationsängsten bin ich wohl auch nicht… Aber nach zehn
Minuten begriff ich allmählich, dass der Abend von realen
Verletzungen an realen Penissen handelte. Und wünschte mir, dass
ich doch ins Kino gegangen wäre.
Denn die
detaiilreichen Beschreibungen von verstümmelten …na ja ihr
wisst schon…, wurden zusätzlich untermalt von „Beweisfotos“,
die jeden Splatter zu Ehren gereicht hätte. Was soll ich sagen?
Wie so ein bestes Stück halt aussieht, wenn es in den mit 18.000
Umdrehungen pro Minute rotierenden Motor eines Staubsaugers (Vorwerk,
Modell Kobold) gehalten wird. Ich jedenfalls wollte bei dem Anblick
nur noch an die Bar, mir einen Kurzen genehmigen. Schon allein des
Wortspiels wegen.
Das ist
also die Unterhaltung von heute, dachte ich mir so, als ich den
ersten Schock überwunden hatte, und konnte den Abend dann doch
im Großen und Ganzen genießen. Nägel kauend.
Und die
zitierten Ausreden der Opfer Rubrik: „Wie konnte das denn
passieren“? machten den Abend schließlich noch zu einem
echten Highlight. Wer hätte auch gedacht, dass Nacktputzen so
gefährlich sein kann?