Twitter ist ein Web.2.0-Service, der in erster Linie dazu da ist, scheinbare Banalitäten zu verbreiten: Man gibt beispielsweise in die 140 Zeichen fassende Zeile ein, dass man gerade arbeitet und sich jetzt eine Kaffeepause gönnt.
Die Followers (also die mitlesenden Gemeinde) können dies dann sowohl lesen, als auch kommentieren. Im Falle des Kaffees erschließt sich der wirkliche Sinn natürlich nicht, interessanter wird es da schon, wenn Promis und vor allem Politiker den Dienst nutzen, um der Welt mitzuteilen, was sie gerade tun. So hat das z.B. Barack Obama gemacht. Die Tweets, so heißen die Kurzmitteilungen, waren nicht zahlreich, aber in diesem Fall zählte wohl eher die Sache an sich zur Abrundung der Präsenz des jetzigen Präsidenten im Internet, wo er ja einen großen Teil seines Wahlkampfs bestritt und finanzierte. Besonders durchdacht obwohl nur eine kleine Geste: Wer Obama auf Twitter folgt, bekommt innerhalb kurzer Zeit eine Bestätigung darüber, dass dieser die virtuelle Verfolgung erwidert. Als ich die Benachrichtigung „Barack Obama is now following you on Twitter“ Ende letzten Jahres im E-Mail-Account hatte, musste ich anerkennend die Brillanz einer solchen Vorgehensweise erkennen.
Ob der Wahlsieg Obamas nun zwangsläufig von Twitter abhängt, würde ich bezweifeln. Dennoch erkennen auch deutsche Politiker immer mehr die Wichtigkeit eines guten Web-Auftritts. Die Wahlen in diesem Jahr versprechen also auch viele Tweets im vorangehenden Wahlkampf. Mittlerweile soll sich bereits mehr als ein Zehntel der Bundestagsabgeordneten Deutschlands als Twitterer verdingen. Die FDP stellt den größten Teil der „zwitschernden“ Politikerclique dar: Ganze 50 Abgeordnete bekunden ihre Gedanken, Vorhaben und Fragen schon via Mikro-Blog.
Barack Obama
Das faszinierende an der neuen Form der Selbstdarstellung der Politiker ist die einmalige Chance einen anderen Blickwinkel auf die politische Landschaft zu bekommen. Plötzlich ist es möglich, beispielsweise live vom „everyday-business“ zu erfahren. Nachrichten werden vielleicht in Zukunft von den Politikern selber bereitgestellt (und zwar nicht mehr in den stupiden Pressekonferenzen), und durch Nachrichtenagenturen oder Redaktionen selektiert und verbreitet. Eine gänzlich neue Aufgabenverteilung könnte sich etablieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich manche eifrigen Twitter-Freunde sich nicht zu sehr ablenken lassen :-)…
ich kann meinem Vorgaenger nur zustimmen, einen anderen blickwinkel auf die Bundesregierung und auch ein moegliche antwort auf das o.g. Buch zum Thema Herrschaft des Mammon finden sie
rmgeilich.blogspot.com
bitte weiter-twittern!