(Foto: Archivmaterial US-Navy)
Gerade erst hatte der japanische 160 000-Tonnen-Tanker „Mogamigawa" in der Straße von Hormus eine kleine Rempelei mit der USS-"Newport News", einem atomgetriebenen Jagd-U-Boot der Trägerkampfgruppe Eisenhower (CSG 8). Das U-Boot der Los Angeles-Klasse soll den Öltransporter unsanft mit der Nase ins Heck gestupst haben.
Man muss also fürchten, die Verkehrsdichte im Golf ist bereits jetzt hoch genug, um ganz ohne Feindseligkeiten für gefährliche Zwischenfälle zu sorgen. Schließlich sind leckende Supertanker und havarierte Atom-U-Boot auch ganz ohne iranischen Raketenbeschuss mindestens eine ökologische Gefahr. Zum Glück ist bei der japanisch-amerikanischen Kollision am Montagabend nicht mehr als ein Blech- schaden entstanden.
Damit das nicht so bleibt, erhöht die US-Navy das Verkehrsaufkommen in der Region jetzt kontinuierlich weiter. Bereits am 25. Dezember berichtete CBS, dass die USA einen zweiten Flugzeugträger vor die Küsten Irans entsenden werden. Laut dem britischen "Guardian" wurde das Auslaufen der USS-John C. Stennis extra vorverlegt, um ein klares Warnsingnal an Iran und Syrien zu senden.
Das israelische Online-Nachrichtenportal DEBKAfile meldet, dass zusätzlich am 6. Januar die amphibische Einsatzgruppe USS-Bataan (LHD 5) Kurs auf die arabische See genommen hat. Damit sind in Kürze drei "Marine Expeditionary Units" mit ihren Schiffsverbänden vor Ort.
Derweil hat sich die Trägerkampfgruppe Enterprise (CSG 12) auf den Nachhauseweg gemacht [Go Navy]. Von diesem Flugzeugträger wurden seit Mai 2006 über 8.000 Einsätze zur Unterstützung der Operationen „Enduring Freedom" und "Iraqi Freedom" geflogen. Der Flottenverband beendete seinen Einsatz-Turnus plangemäß.
Obwohl die versammelte US-Streitmacht im persischen Golf ziemlich bedrohlich wirkt, muss man sich vor Augen halten, dass am Angriff auf den Irak 5 Trägerkampfgruppen unmittelbar beteiligt waren. Ein großer amerikanischer Militärschlag gegen den Iran scheint daher zur Zeit unwahrscheinlich. Die Aufgabe der drei amphibischen Operations- gruppen ist, nach Aussage der US-Navy, die Sicherung von Bohrinseln und Verladeterminals vor den arabischen Golfstaaten. Tatsächlich haben die beteiligten Einheiten genau solche Operationen in zahlreichen Manövern geübt und für aggressive Einsätze gegen Irans Atomprogramm sind sie schlichtweg ungeeignet.
Die aktuelle amerikanische Flottenpräsenz deutet nicht auf eine unmittelbar bevorstehende militärische Eskalation des Konfliktes, spricht jedoch diplomatisch eine ziemlich deutliche Sprache.
Die Chefarztfrau
[Ready Now – Drohgebärde oder Kriegsvorbereitung?] Werbung
Die USA verteidigt mal wieder „ihr“ Öl. Und wenn man glaubt, dass es frecher nicht geht, greifen sie wahrscheinlich auch schon wieder ein Land an und behaupten, damit den Terrorismus zu bekämpfen…
Kanonenbootpolitik der Amerikaner.