Schlafen macht schön, erklärt die Frauenzeitschrift Madame in ihrer aktuellen Ausgabe. Es heißt, dass der Körper sich nachts entspannt, wodurch sich die Haut optimal regenerieren und Hautschäden mit Hilfe ihres natürlichen Repair-Programms beheben kann. Diese These beruht auf Erkenntnissen aus der Chronobiologie (chronos; griechisch = Uhr), die sich mit unserem Biorhythmus und dem Tag-und-Nacht-Rhythmus beschäftigt. Es scheint, dass wir Menschen einer inneren Uhr folgen. Wenn wir richtig ticken, sorgt unser Biorhythmus u.a. dafür, dass alle Zellen richtig arbeiten, dass die Hormonbildung, die ja auch für das Hautbild mit verantwortlich ist, funktioniert und dass wir überhaupt ruhig durchschlafen können.
In der Beautywelt heißt es nach wie vor, dass die Hauterneuerung nachts auf Hochtouren läuft. Das ist auch der Grund, warum die meisten Beautylabels spezielle Nachtpflegeprodukte empfehlen. Die Repräsentanten dieser Produktgruppe sind wirkstoffreicher, gehaltvoller und reichhaltiger als Tagescremes, weil sie im Rahmen ihrer Nachtschicht spezifische Aufgaben übernehmen sollen. Beautyexperten empfehlen überdies, abends spezielle Masken zu verwenden. Ich mache das gerne, weil ich abends einfach mehr Zeit für ein kleines Pflegeprogramm habe. Die gehaltvolleren Produkte brauchen eben etwas Zeit, um in die Haut einzuziehen. Es wäre wirklich eine Sünde, die Reste einfach zu entfernen oder gar in das Kissen zu drücken. Schon aus diesen rein praktischen Erwägungen finde ich es richtig, abends etwas stärkere Geschütze in punkto Pflege aufzufahren. Auch erscheinen mir die Thesen der Chronobiologen irgendwie logisch. Schließlich bestimmt der naturgegebene 24-Stunden-Takt unser aller Leben. Dass wir Menschen die Nacht zum Tag gemacht haben scheint nichts daran geändert zu haben. Im Gegenteil. Man weiß, dass diejenigen, die nachts oder in Schichten arbeiten, nicht selten gesundheitliche Störungen oder Hautprobleme haben. So leicht lässt sich die Natur also nicht überlisten.
Aufmerksame Blogger werden jetzt vielleicht fragen: Wie viel Schlaf braucht der Mensch überhaupt? Das ist individuell verschieden. Das Schlafbedürfnis variiert zwischen 5 und 9 Stunden. Jeder muss selbst herausfinden, wie lange er schlafen muss, um fit durch den Tag zu kommen. Auch über den richtigen Schlaf kursieren viele Thesen. Früher war beispielsweise zu lesen, dass der Schlaf vor Mitternacht besonders erholsam ist. Das ist mittlerweile widerlegt. Eine gute Nachricht für Nachteulen wie mich. Jahrelang habe ich versucht, vor Mitternacht ins Bett zu gehen, um aus Prophylaxegründen vorzeitiger Hautalterung entgegenzuwirken – ohne Erfolg. Schlafbefehl, Lesen, Schäfchen zählen, warme Milch usw., nichts half – ich blieb einfach bis weit nach Mitternacht munter. Das Sandmännchen ließ sich partout nicht blicken. Schön, jetzt zu hören, dass mein Fledermausleben keine negativen Auswirkungen hat, weder auf meine Gesundheit noch auf mein Hautbild.