Die 29. Bayerischen Theatertage in Bamberg: Ein Résumé

Geballtes Theatervergnügen in Bamberg

18 Tage, 44 Produktionen und Preise im Wert von 15.000 Euro -bereits zum 29. Mal fanden „Bayerische Theatertage“ statt und – egal ob in Bamberg, wie in diesem Jahr, in Regensburg wie im vergangenen oder in einer der anderen größeren bayerischen Städte – die Theatertage bringen für mehr als zwei Wochen frischen Kulturwind. 1983 begann das Projekt „Bayerische Theatertage“ in Nürnberg. Elf Freistaat-Theater zeigten dem Publikum damals ihr Können, die Ensembles hatten reichlich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und sowohl Professor August Everding, der damalige Generalintendant der bayerischen Staatstheater als auch Ernst Seitgen, der Intendant des Ingolstädter Theaters konnten hochzufrieden sein. Fand ihre Idee doch reißenden Absatz und hat sich inzwischen zu DEM Theatertreffen in Bayern gemausert.

27 Ensembles sind es in diesem Jahr gewesen und auch diesmal haben die Theater selbst die Entscheidung getroffen, welches Stück dem Publikum präsentiert wird. Das dann übrigens die Gelegenheit bekam, die Stücke zu bewerten und damit den Publikumspreis zu vergeben. Der in diesem Jahr an ein Live-Hörspiel des Theater Erlangen ging.

Zentraler Spielort war das Bamberger E.T.A.-Hoffmann-Theater, das neben einer „normalen“ Bühne noch über ein Gewölbe verfügt, das als Kulisse eine überraschende und vor allem unerwartete Stimmung erzeugt.

„Bayerische Theatertage“ – ein Genuss für Groß und Klein

Neben Klassikern wie dem „Urfaust“ (Landestheater Coburg) oder „Maria Stuart“ (Landestheater Schwaben) konnten die rund 7.000 Besucher nicht nur modernere Stücke wie „I hired a contract killer“ (Münchner Volkstheater) oder „Der Mann, der die Welt aß“ (Bayerisches Staatsschauspiel) bewundern, sondern auch teils faszinierende Stücke aus dem Bereich des Kinder– und Jugendtheaters genießen. Herausragend hier: „Das Kind der Seehundfrau“ vom Nürnberger Theater Pfütze. Das übrigens für seine Produktion den mit 1.500 Euro dotierten Kindertheaterpreis überreicht bekam.

Nicht der einzige Nürnberger Preis, denn auch Julia Bartolome vom Staatstheater bekam einen Preis für herausragende schauspielerische Leistung. Weitere Preise waren unter anderem der mit 3.000 Euro höchstdotierte für couragierte Theaterarbeit, der an das Mainfranken Theater Würzburg verliehen wurde, sowie ein Sonderpreis für das AuGuSTheater Neu-Ulm und seine Produktion, aufgeführt in einem Möbelhaus.

Nebenschauplätze

Doch trotz der Vergabe von Ensemble- sowie Einzelpreisen sehen sich die Bayerischen Theatertage nicht als Wettbewerb. Denn: „Der Gedanke des Austauschs der Bühnen steht vor dem der Konkurrenz“.

Unter dem Begriff „Divertimento und Extras“ hieß es übrigens am Rande der Theatertage noch Vorhang auf für zusätzliche „bayerische Schmankerln“: Musik, Collagen und Blicke hinter die Kulissen garnierten das Event. Und nicht nur, wer es in diesem Jahr verpasst hat, sollte sich den kommenden Mai bereits jetzt vormerken. Dann werden die „Bayerischen Theatertage“ nämlich in Augsburg zu Gast sein!

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