Literacy im Kindergarten: So kann man die Literalität bei Kindern fördern

Literacy (deutsch: „Literalität“) ist ein Oberbegriff für Fähigkeiten und Kenntnisse im sprachlichen Bereich in Bezug auf die Schriftsprache und alles was damit verbunden ist. Man könnte auch von einer Literaturkompetenz sprechen.

Schon im Kindergarten sollte Literacy gefördert werden, denn damit verbinden sich die folgenden Fähigkeiten: Freude an Büchern, Lesen und Erzählen, Abstraktionsvermögen im sprachlichen Bereich, Verständnis für Symbole und Texte und desweiteren auch Schreiben und schriftlicher Ausdruck.

Literacy bei Kindern fördern: So wirds gemacht!

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Bilderbuchbetrachtung

Literacy können Eltern oder Erzieher/innen auf vielfältige Weise fördern. Besonders wichtig ist ein selbstverständlicher Umgang der Kinder mit (Bilder-)Büchern. Wenn man diese mit einzelnen oder mehreren Kindern betrachtet und liest, sollte man folgendes beachten:

  • Nicht zu schnell und verständlich vorlesen, nicht „leiern“ oder „rattern“, das führt schnell zu Langeweile bei den Kindern.
  • Beachten Sie die Interessen der Kinder bei der Auswahl der Bilderbücher.
  • Wählen Sie am besten Kinderbücher aus, die Sie auch selbst interessieren oder die sie für geeignet halten, da Sie deren Inhalt wahrscheinlich besser vermitteln können als von Büchern, mit denen Sie nichts anfangen können.
  • Zeigen Sie jedes Bild.
  • Geben Sie den Kindern schon während der Bilderbuchbetrachtung Gelegenheit, über das Vorgelesene zu sprechen: Stellen Sie Fragen zum Text, fragen Sie, wie die Kinder in einer solchen Situation reagieren würden, ob sie vergleichbares erlebt haben etc. Regen Sie ein Gespräch an, damit wecken Sie das Interesse der Kinder am Buch und fördern gleichzeitig deren sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten.
  • Machen Sie den Kindern Bücher leicht zugänglich und vermitteln Sie ihnen einen verantwortungsbewussten Umgang damit (keine Seiten umknicken beispielsweise). Vielleicht haben Sie auch die Möglichkeit, eine gemütliche Leseecke einzurichten. Dies wäre zugleich ein Rückzugsort für Kinder, die gerade etwas Ruhe haben möchten.
  • Viele Eltern lesen traditionellerweise ihren Kindern vor dem Schlafen gehen eine Gutenachtgeschichte vor. Beachten Sie dabei am besten die oben genannten Punkte.

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Eigene Bücher gestalten

Sie können auch die Kindergruppe oder ihr Kind dazu anregen, selbst ein Bilderbuch zu machen. Das geht sehr einfach mit selbstgemalten Bildern und selbst „geschriebener“ Schrift (selbst wenn diese für Sie nur wie Krakel aussieht), die Sie gemeinsam zu einem Büchlein zusammenbinden (zum Beispiel lochen und mit Faden zusammenbinden, oder einfach mehrere Seite falten und in der Mitte zusammenkleben). Oder das Kind erzählt Ihnen eine Geschichte zu den Bildern, die Sie aufschreiben. Bei einer späteren Gelegenheit haben Sie dann die Geschichte wieder parat.

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Buchstaben Memory

Für Kinder im Vorschulalter eignet sich ein Buchstaben Memory sehr gut. Dabei steht auf einer Karte ein Großbuchstabe, auf der dazu passenden ist ein Tier, eine Pflanze oder ein Gegenstand mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben abgebildet. Es gibt außerdem jede Menge Spiele, die sich um Buchstaben drehen und auch Materialien, z.B. Buchstaben-Perlen zum Auffädeln.

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Buchstaben sichtbar und fühlbar machen

Auch ABC-Poster oder Puzzles mit Buchstaben und Tiermotiven beispielsweise sind eine gute Möglichkeit, die einzelnen Buchstaben zu verdeutlichen und dauerhaft sichtbar zu machen. Da Kinder besonders gut lernen, wenn mehrere Sinne angesprochen werden, ist es auch eine gute Idee, den Tastsinn anzusprechen. Sie können beispielsweise mit den Kindern Buchstaben backen oder aus Modelliermasse herstellen.

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Sprach-, Rate- und Erzählspiele

Alle Spiele, die das Sprechen bei Kindern fördern, sind empfehlenswert, sofern sie altersgemäß sind und die Kinder nicht überfordern. Das kann man häufig auch mit Bewegung verbinden, z.B. bei Sing- und Tanzspielen.

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Vorbildfunktion

Wenn Sie als Elternteil selbst gerne lesen, werden Sie in den meisten Fällen automatisch das Interesse ihres Kindes an Büchern wecken. Aber auch, wenn Sie selbst nur selten lesen, achten sie darauf, dass ihr Kind zumindest Zugang zu altersgemäßen Büchern erhält, z.B. in der öffentlichen Bibliothek.

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Geschichten erzählen

Nicht jedem liegt das freie Geschichtenerzählen, doch es lohnt sich, es einmal auszuprobieren. Vielleicht nicht unbedingt im Beisein anderer Erwachsener, das mag auf viele hemmend wirken. Kinder sind jedoch häufig nicht ganz so kritisch wie Erwachsene und freuen sich über selbst ausgedachte Geschichten, auch wenn diese nicht gleich Bestseller-Qualität haben. Manchmal ist es leichter, wenn man nicht selbst eine Geschichte erzählt, sondern wenn quasi eine Handpuppe diese Aufgabe übernimmt. Regen Sie auch die Kinder dazu an, selbst Geschichten zu erzählen. Sie können auch ein noch unbekanntes Bilderbuch nehmen und ein oder mehrere Kinder bitten, anhand der Bilder eine passende Geschichte zu erzählen. Es spielt keine Rolle, ob diese der eigentlichen Geschichte ähnelt oder nicht, solange die Kinder in irgendeiner Form auf die Bilder eingehen.
Dies sind nur einige Tipps, natürlich gibt es viele weitere Möglichkeiten, die Literaturkompetenzen bei Kindern zu fördern. Gehen Sie darauf ein, wenn sich Kinder für Bücher, für Schrift, das Alphabet oder Geschichten allgemein interessieren. Überlegen Sie gemeinsam, wie Sie sich mit entsprechenden Themen beschäftigen wollen und können.

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