Suchmaschine: Google führt neuen KI-Modus in Deutschland ein

Die wohl bekannteste Search Engine der Welt bekommt ein wichtiges Update: Googles neuer KI-Modus soll direkt auf komplexe Anfragen antworten. Die Einführung ist nicht unumstritten.

Europaweites Update

Die Google-Suchmaschine erhält ab sofort einen KI-Modus, sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern, unter anderem in Österreich, der Schweiz, Italien und Schweden. Der neue Modus kommt als vollwertiger Chatbot daher und verändert die Art und Weise, in der Suchtreffer im Google-Ranking auf der Seite angezeigt werden. Die komplette Einführung der KI-Innovation auf mehr als 40 Länderseiten kann dabei allerdings noch einige Tage dauern.

Um sie zu aktivieren, müssen Nutzerinnen und Nutzer dann auf der Google-Suchseite einen gesonderten Reiter anklicken, um dort ihre Suchanfrage zu stellen – als Texteingabe, in Form eines Bildes oder auch als gesprochene Anfrage über das Mikro des jeweiligen Endgeräts. Der KI-Modus liefert dann eine Beantwortung der Frage und spielt dazu Links aus, die für die Beantwortung der Frage als Quelle hinzugezogen wurden.

Auf diese Weise soll die KI eine ganze Reihe an Suchanfragen bündeln und als eine Antwort ausspielen. Das Ergebnis wird dabei oft tabellarisch zusammengefasst.

Gemini 2.5 Pro als Grundlage

Für seinen KI-Modus nutzt Google eine spezialisierte Version seines KI-Systems Gemini 2.5 Pro. Es liefert ohne lange Zeitverzögerung zumeist akkurate Antworten. Laut den Machern von Google können Nutzerinnen und Nutzer dem KI-Modus nun differenziertere Fragen stellen, für die vorher mehrere Suchanfragen nötig waren.

Dabei hat sich gezeigt, dass Userinnen und User tatsächlich komplexere Fragen an den KI-Modus stellten, als dies vorher der Fall war. Die Antworten sind umfangreich und facettenreich, wie zum Beispiel der Vorschlag einer kompletten Urlaubsplanung.

Kritik von Websitebetreibern

Das alles klingt zunächst nach einem signifikanten KI-Fortschritt der Google-Suchmaschine. In wirtschaftlicher Hinsicht hat das für kommerzielle Webseitenbetreiber und ihren Produkt- und Dienstleistungsangeboten im Netz womöglich negative Folgen:

Sie befürchten, das durch den KI-Modus ihre Webseiten weniger Besucher haben, weil der KI-Modus die urheberrechtlich relevanten Informationen auf ihren Seiten verarbeitet und selbst präsentiert – Nutzerinnen und Nutzer brauchen deshalb die betreffende Website nicht mehr aufzusuchen, um die entsprechenden Infos zu erhalten.

So haben nach der ersten Veröffentlichung des KI-Modus in den USA und Großbritannien bereits Verlagshäuser aus diesem Grund Google verklagt, und auch deutsche Verlage sind gegenüber der neuen KI-Funktion misstrauisch.

Google selbst behauptet, das die bisher bekannten rückläufigen Zahlen von Nutzerinnen und Nutzern nicht die ganze Wahrheit darstellen. Vielmehr würde der neue KI-Modus sogar für mehr Klicks auf den Seiten der Anbieter sorgen. Wie das funktioniert, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.

Bildnachweis: Pixabay, 485611

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