Den Ausspruch Namen sind Schall und Rauch kannten alle, aber woher er stammt, wusste so gut wie keiner. „Aus irgend so einem Stück. Warte, es liegt mir auf der Zunge …" Ja, genau. Wie etliche andere Aussprüche, die in den normalen Sprachgebrauch übergegangen sind, stammt auch „Namen sind Schall und Rauch" von Goethe, genauer aus Goethes Faust I (Marthens Garten). Auf die berühmte Gretchenfrage „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?" gipfelt Fausts pantheistisches Glaubensbekenntnis in dem Satz: „Gefühl ist alles;/Name ist Schall und Rauch,/Umnebelnd Himmelsglut." –
Man betont mit dem Zitat, dass ein Name allein noch nichts über eine Person oder Sache aussagt, dass Namen vergänglich sind. Gelegentlich überdeckt man damit auch scherzhaft, dass man selbst oder ein anderer einen Namen oder eine Bezeichnung im Gespräch nicht parat hat.
Dagegen meinte der römische Komödiendichter Plautus (um 250-184 v. Chr.) in seinem Stück „Persa" die Formulierung „nomen atque omen", auf Deutsch „Name und zugleich auch Vorbedeutung". Auf sie ist die gängige lateinische Redensart, in der heute üblichen Form „nomen est omen", zurückzuführen. Man wendet sie meist scherzhaft im Hinblick auf Personen oder auch Sachen an, von denen man glaubt, dass allein ihr Name schon bezeichnend ist oder auf etwas ganz Bestimmtes hinweist.
Quelle: Duden-Newsletter 28.11.2003