Red Bull sucht wegen des hinzugewonnen Topspeeds der Mercedes nach Antworten

Nachdem Lewis Hamilton beim Großen Preis von Brasilien in Interlagos auf den Geraden der ganzen Konkurrenz davonfuhr, sind bei den Konkurrenten von Red Bull viele Fragen offen. Das Wochenende des Rekordchampions aus Großbritannien begann mit dem Start aus der letzten Reihe denkbar schlecht und viele mutmaßten schon, dass in Sprint und Hauptrennen im Süden Sao Paolos die WM-Vorentscheidung zugunsten Verstappens fallen würde. Nach der sensationellen Aufholjagd des Titelverteidigers, die im Sieg im Hauptrennen gipfelte, ist nun aber das Titelrennen wieder völlig offen.

Der neugewonnene Topspeed der Silberpfeile kam für viele Experten überraschend. Das Red Bull Team, das mit ihrem jungen Toppiloten Max Verstappen aktuell die WM-Wertung anführt, vermutet, dass Mercedes eine clevere Lösung gefunden hat, um die Höchstgeschwindigkeit des Rennwagens um einige km/h zu steigern. So steht der Verdacht im Raum, Mercedes benutze einen flexiblen Heckflügel, um den Luftwiderstand auf den Geraden deutlich zu verringern.

Schon am Freitag zeigte sich der WM-Führende Verstappen kritisch gegenüber dem Mercedes-Renner. Im Park Ferme inspizierte der Holländer den Boliden Hamiltons genauer. Dies war ein klarer Bruch des Reglements, was zu einer Bestrafung des 24-Jährigen führte. 50.000 Euro kostete ihm der genaue Blick auf den Boliden seines ärgsten Konkurrenten. Der Verdacht war aber alles andere als unbegründet. Hamilton wurde am Samstag disqualifiziert, da der Heckflügel bei aktiviertem DRS eine zu große Öffnung hatte und musste somit im Sprint von ganz hinten starten. Im Sprintrennen, begann der 36-jährige Rekordweltmeister dann seine sensationelle Aufholjagd. Er schaffte es schon im Sprint am Samstagnachmittag bis auf Platz 5 vorzufahren.

Im Hauptrennen am Sonntag konnte sich der Titelverteidiger abermals steigern und gewann am Ende eher überraschend den Großen Preis von Interlagos. Mit dem Sieg verkürzte der Mercedes-Pilot den Abstand zu Verstappen in der Gesamtwertung auf 14 Punkte. Trotz der deutlichen Steigerung und des Verdachts, der sich durch den Regelverstoß am Freitag erhärtete, legte Red Bull keinen Protest gegen das Auto der Konkurrenten ein.

Viele Experten sehen das Rennwochenende als Trendwende und glauben, dass Hamilton noch an seinem jungen Herausforderer vorbeiziehen wird. Nachdem in Mexiko noch alles für Verstappen lief, scheint jetzt wieder das Pendel Richtung Hamilton auszuschlagen. Auch dank der hinzugewonnenen Höchstgeschwindigkeit, die noch immer vielen Rätsel aufgibt. Es ist davon auszugehen, dass das Red Bull Team einen genauen Blick auf die Daten und Videoaufnahmen der Konkurrenz werfen wird und beim nächsten Grand Prix besser auf die pfeilschnellen Mercedes vorbereitet sein wird. Aktuell arbeiten sich viele Ingenieure akribisch daran, den neugewonnen Topspeed zu verstehen und auch den Red Bull Boliden, in dem sich Max Verstappen Ende Dezember zum Champion krönen will, nochmals zu überarbeiten und zu verbessern.

Bild: pixabay.com, grunzibaer, 2724107

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