Den Kopf entrümpeln

Wir merken in den meisten Fällen noch nicht einmal, wie altmodisch unsere Bildwelt längst ist. Wir verlangen noch immer, dass ein Diskussionspartner »Ross und Reiter« nennt, obwohl »Nummernschild und Halter« zu nennen, heute sicher die zeitgemäßere Lösung wäre. Dabei ist die Modernisierung der Bildwelt, die aus der Ära unser bäuerlicher Vorfahren noch immer mitsamt Pferd und Wagen unsere Vorstellungen prägt, nicht nur eine Methode zu einem attraktiveren Stil zu gelangen, sondern auch eines der probatesten Mittel, um einfach nur zeitgemäßer zu denken. Wer aber gibt unserer Zeit die passende Metaphorik?

Wir könnten ja einfach mal für die folgenden Redensarten jenseits des Verfallsdatums neue Sprachbilder finden:

»Er hat ihm in den Sattel geholfen«

»Jetzt gibt's Dresche!«

»Da muss ich wohl die Zügel fester anziehen.«

»Er ist ein Trittbrettfahrer«

»Sie lagen wie die Heringe im Fass«

»Sie stellte ihr Licht unter den Scheffel«

»Er schlägt alles über einen Leisten«

»Dem Projekt drückte sie ihren Stempel auf« 

»Er stand da, wie die Kuh, wenn's donnert«

»Das ist doch nicht auf deinem Mist gewachsen«

»Nach seinem Tod warf sie dann das Ruder herum« 

»Er hat sicherlich seinen Schnitt gemacht«

»ihm geht ein Mühlrad im Kopf herum«

»Das ist doch nur ein Kavaliersdelikt«

usw.