In der Nacht zum Montag machte der legendäre New Yorker Club CBGB's dicht – zum letzten Mal und endgültig. Das letzte Konzert gab Patti Smith, die dem Laden ähnlich verbunden war wie etwa Blondie oder die Ramones. Die Monatsmiete lag zuletzt bei 35.000 Dollar. Könnte ein Grund gewesen sein.
Und auch am Dienstag ging es vor allem um Geld: Die Universal Music Group verklagt nun nicht mehr YouTube – schließlich hat sie sich dort kurz vor der Übernahme durch Google eingekauft -, sondern deren Konkurrenz: Grouper und Bolt.com, zwei vergleichsweise unbekannte Videosharing-Anbieter, sollen 150.000 Dollar je illegal verbreitetem Video zahlen. So steckt man die Claims im konvergenten Digitalbusiness ab. Bertelsmann dagegen wird es mit Selbermachen statt Kaufen probieren. Ein eigener MySpace-Klon soll her. Das ist billiger, wird aber nix werden.
Richtiggehend innovativ kommt einem da vor, wie es am Mittwoch AllofMP3 an den Kragen ging: Nach Mastercard beendete nun auch Visa die Zusammenarbeit mit dem Downloaddienst. Der reagierte so konsequent wie provokativ: Die Titel werden jetzt verschenkt.
Einen Lacher auf Kosten von Apple gab's am Donnerstag: Etwa 1 Prozent der neuen Video-iPods wurden mit einem Windows-Virus ausgeliefert. Und weiterlachen: Das Nirvana-Comebackalbum wird kommen, diesmal wirklich, und sogar schon im November. Oder jedenfalls Anfang nächsten Jahres. Oder etwas später. Zumindest wurde bekannt, daß Andy Wallace es produzieren wird. Der hat schon Nevermind gebastelt, damals.
Nicht mehr witzig war dann die Tatsache, daß unsere Ministerpräsidenten sich die Dreistigkeit tatsächlich nicht verkneifen konnten: Die Rundfunkgebühr auf internetfähige Computer kommt ab 2007. Da konnte uns die Nachricht, daß Genesis auf Reunion-Tour gehen, endgültig nicht mehr fröhlich machen.
Peter Gabriel wird da übrigens nicht dabeisein, erfuhr man am Freitag. Er ist mit eigenem Material beschäftigt. Und auch Tupac kommt nicht zur Ruhe. Ende November erscheint ein neues Album – das schätzungsweise dreißigste, seitdem er 1996 erschossen wurde. Wer sagt, daß nur Lebende Geld verdienen können?
Yoko Ono jedenfalls nicht. Die ist offenbar mal wieder ohno Kohlo und verklagt EMI und Capitol Records wegen ausstehender Tantiemen für Songs ihres ebenfalls erschossenen Gatten John. Imagine!
[via Intro, Visions, micafilter, Business Week, musikwoche.de, laut.de]