Nun ist der neue DUDEN (24.Auflage) da und auch schon wieder fast vergriffen. Seit Erscheinen (01.08.) führt er die Sachbuchcharts an. Hat ja auch die beste Marketingstrategie der Welt gehabt. Eine Reform, die vom Verlag mit beeinflusst war/wird (und eine Neuanschaffung unentbehrlich macht). Plus ein super-originelles Umtauschsystem. Mühsam erworbenes Sprachgefühl abgeben, Unsicherheit bekommen. Wenn das der alte Konrad wüsste!
Modern (neuerdings vierfarbig) kommt er rüber, übersichtlich (Griffregister) und voller (englischer) Neologismen (außer googlen natürlich). Aber dann die Verwirrung: „totgesagt" gegen „tot geglaubt" oder „nahe liegend" gegen „fernliegend". Verstehst du noch oder fluchst staunst du schon?
Die DUDEN-Redaktion wird ihrer tragenden Rolle im Verwirrspiel Rechtschreibreform gerecht. Es gibt jede Menge Kann-Regelungen und Empfehlungen und ein ekelhaftes Hinterherrennen hinter Modebegriffen Gegenwartssprache, die teilweise (und ja schon fast naturgemäß) vor allem Absurdität vermittelt. Geradezu grotesk erscheinen manche Verdeutschungen (z.B. „Butike") und Trennungsregeln (z.B."Urin-stinkt"). Das Standardwerk beginnt sich zu verheddern. Frisst die Revolution ihre Kinder?
Da hilft auch der Deutschtest von Sick nichts … trotzdem kann man seine Kenntnisse ja mal testen … und zwar hier
NIE!wuerde ich die 20. Auflage des Duden (die einzig gueltige und immerwaehrende) eintuaschen. Auch nicht gegen vier Euro und noch nicht mal gegen vier D-Mark.-m*sh-
Ich glaube fast, daß mein Duden von 1974 in einem Antiquariat mehr als 4 Euro bringen würde. Dann hätte ich einen noch tolleren Schnitt gemacht … und würde mir dennoch keinen neuen Duden kaufen … eher ein Comic … oder wenn es sein muß halt ein echtes Buch. Oder vielleicht einen noch älteren Duden.Aber eins muß man den Machern der Rechtschreibereform durchaus lassen: Scrabblen (und nicht googlen) macht aufgrund der nun bei fast jedem Wort aufkommenden Diskussionen deutlich mehr Spaß!Dafür vielen Dank!