Mittwoch, 3. Mai: Am heutigen Tag der Pressefreiheit hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International vor der türkischen Botschaft in Berlin die Freilassung inhaftierter Journalisten in der Türkei gefordert. Schließlich hätten die Reporter nur ihre Arbeit gemacht – so die Meinung der Aktivisten. Damit soll auf die Verschlechterung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei aufmerksam gemacht werden.
Der Fall Deniz Yücel
Seit dem Putschversuch im Juli letzten Jahres wurden in der Türkei mehr als 100 Journalisten ins Gefängnis gesteckt, darunter auch der “Welt“-Korrespondent Deniz Yücel. Signale auf eine baldige Freilassung des 43-jährigen Deutsch-Türken gibt es laut Informationen der engsten Angehörigen nicht. Deniz Yücel wurde Anfang des Jahres aufgrund angeblich propagarer Berichterstattung in Untersuchungshaft in der Türkei genommen. Die Türkei wirft ihm „Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung“ vor. Laut türkischem Recht dürfen Journalisten allerdings maximal vier Wochen für Inhalte eines Artikels inhaftiert bleiben. Nach Erdogans‘ Verfassungsreferendum äußerte sich der Staatschef ablehnend gegenüber einer Freilassung von Journalisten wie Yücel. Zumindest so lange sich Deutschland weigert türkische Staatsbürger auszuliefern.
Musik für mehr Solidarität
Neben den Protesten gab es in Berlin vor dem Brandenburger Tor außerdem ein Solidaritätskonzert. Damit möchte die Organisation “Reporter ohne Grenzen“ auf weltweite Willkür und Gewalt gegenüber Journalisten aufmerksam machen.
Video: YouTube (www.youtube.com/watch?v=WhCur3RXk3Y)