Blau ist der Himmel über uns, weil die uns umgebende Atmosphäre den blauen und kurzwelligen Spektralanteil des Sonnenlichts bis zu fünfmal intensiver streut als die roten, langwelligen Anteile. Vom Weltall aus gesehen ist unsere Erde der „Blaue Planet“, weil die großen Wasserflächen der Weltmeere rotes Licht stärker absorbieren – Spiegelungen des blauen Himmels sind nicht für das blaue Erstrahlen verantwortlich. Zu vermuten ist, dass unterschiedliche Lichtbrechungen also für die farbliche Attitüde der Planeten sorgen.
Besonders interessant ist die Zusammensetzung des Lichts – dass unser Erden-Blau anhand seines Lichtspektrums auch eine ernst zu nehmende Signatur für Leben auf dem Planeten beinhaltet, will eine neue NASA-Studie nachweisen. Sie befeuert die Hoffnungen der Zukunftsforscher bei ihrer Suche nach Leben auf fremden Planeten.
Blau als Lebenszeichen
Dieses einzigartige Blau hatte die Sonde „Voyager 1“ 1990 während ihrer Pluto-Mission verdeutlicht: Als „pale blue dot“, als ein „blasser blauer Punkt“ war Mutter Erde im Weltall geortet worden. Veröffentlichungen des renommierten Fachblatts „The Astrophysical Journal“ entsprechend befinden sich zahlreiche blau schimmernde Planeten im Kosmos, die dennoch lebensfeindliche Bedingungen bieten. Andererseits weist der blaue Schimmer bei Analysen seines kompletten Lichtspektrums zwar schwach ausgeprägte, nichtsdestotrotz aber auch diejenige Signatur auf, die sich bisher nur durch die Existenz von Leben erklären lässt. Demzufolge könnte die zukünftige Suche nach Leben auf fremden Planeten von blauem Licht und dem entsprechenden Spektrum erfolgversprechender geleitet werden.
Voreilige Schlüsse sind dennoch kontraproduktiv – ein blauer Schimmer ist noch lange kein Lebensbeweis. Anderseits ist die spezielle, detaillierte Signatur unseres Erdenblaus so besonders biogen und voller Potenzial, dass Spuren von Leben vermutet werden können, wenn detaillierte Analysen die gleiche, bisher einzigartige Signatur auch bei anderen Planeten eindeutig nachweisen. Die einzigartigen Fingerabdrücke allfälligen Lebens ergeben die Erfolg versprechenden Spektralanalysen – so können echte von falschen blauen Planeten unterschieden werden; sie stehen dann im Fokus der Wissenschaft.
Die Zeit wird es zeigen
Heute befinden sich die notwendigen wissenschaftlichen Geräte noch im Entwicklungsstadium: Erst im Verlauf des kommenden Jahrzehnts werden die hochempfindlichen wissenschaftlichen Teleskope ihre Arbeit in vollem Umfang aufnehmen können. Erst dann können spektrale Fingerabdrücke wahrscheinlichen Lebens ebenso für Exoplaneten analysiert werden, wie es schon heute für ganz junge Gasriesen machbar ist.
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Blau ist sehr schöne Farbe, ich eines Tages glauben, dass wir das Leben auf anderen Planeten finden ~^o^~