Ich will, dass du mich liebst – und zwar jetzt!

„Du bist wirklich ein sehr lieber Mensch und ich mag dich auch. Der Abend war echt toll, es ist schön Zeit mit dir zu verbringen, ABER… also ich brauche noch etwas Zeit. Ich bin noch nicht so weit wie ich dachte. Bitte nicht böse sein!“
Böse?! Hab ich richtig gehört „böse“?? Ich bin nicht böse – ich bin fassungslos, enttäuscht, wütend auf alles und am meisten auf mich selbst.
Die EX, die immer schon gehasste und nie ganz verschwindende Ex.

Und wie in Trance höre ich mich sagen: „Ach, ich bin doch nicht böse. Kann ich schon verstehen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst.“ Bin ich eigentlich komplett von allen guten Geistern verlassen? Ich hätte ihn anschreien sollen, ihm Vorwürfe machen – warum er sich denn erst mit mir treffe, wenn er jetzt auf einmal merke, er sei noch nicht über seine Ex hinweg.
In einer Wolke aus Selbstvorwürfen höre ich ihn sagen: „Aber wir bleiben in Kontakt, ich melde mich bei dir. Und wer weiß, vielleicht bin ich ja irgendwann so weit. Es tut mir leid.“
Irgendwann? Was soll ich denn mit einem „Irgendwann“ anfangen?
Ich will kein „Irgendwann“  – verdammt –  ich will, dass du mich liebst – und zwar jetzt!

Dass mit der Ex ist doch vorbei, auch wenn es schmerzlich war, das Leben geht doch weiter. Wie kann sich der Mann dann also vor neuen Gefühlen sperren? Nur weil er Angst hat wieder verletzt zu werden?
Aber mal ganz ehrlich: Wo kämen wir hin, wenn wir über nichts hinwegkämen und uns auf nichts Neues mehr einlassen würden?

Ich für meinen Teil habe den Kontakt abgebrochen, bin darüber hinweggekommen und habe am kommenden Samstag ein Date mit einem richtig süßen Kerl. Stelle man sich bloß vor, ich würde das verpassen, nur weil ich auf ein „Irgendwann“ warte…

4 Meinungen

  1. wer drängt hat schon verloren.gruß horstwürde mich nie drängen lassen

  2. Hallo Jana,eine Situation, die auch ich kenne.Fühle mich sehr angesprochen und finde Deine Art zu Schreiben einfach klasse.Liebe Grüße, Sabrina

  3. Beruhigt mich zu lesen, dass es nicht immer nur mir so geht. Leider hab ich es dieses Mal noch nicht geschafft den Kontakt abzubrechen und warte, wenn ich ehrlich bin, wohl immer noch auf das“irgendwann“… Aber Mann gibt ja auch gerne immer wieder Anlass. Da trifft man sich am Wochenende – rein platonisch versteht sich – und nach ein paar Bier hat Mann seine Worte schnell vergessen. Am nächsten Morgen fallen sie ihm dann wieder ein und es heißt: „Oh sorry, der Alkohol. War echt nett, aber… „

  4. Komplett der selben Meinung, perfekt ausgedrückt –
    fast in der selben Situation, schade eigentlich, aber
    wie schon erwähnt “das Leben geht weiter!“

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