Herr Scholz diskutiert mit der NPD

Sehr geehrter Herr Pastörs, 

sie kandidieren doch für ein Länderparlament. Wie können Sie dort allen Ernstes vorgeben, Mittel für die EU zu streichen? Das fällt doch gar nicht in Ihren Kompetenzbereich. Außerdem ist M-V eines der wenigen deutschen Länder, das von den Zuweisungen aus Brüssel profitiert. Ist Ihnen das entgangen? Vor allem ihr Landkreis, der Landkreis Ludwigslust, profitiert doch durch seine Landwirtschft, in ganz besonderem Maße von den EU-Fördermaßnahmen. Und noch eine Frage: Wer wird künftig die Erntearbeit leisten, auf den Spargel- und Erdbeerfeldern, wenn sie sich so gegen Einwanderung sträuben? Sind Ihnen die Ausländer zum Arbeiten gut genug, zum hier Leben aber nicht?

eine letzte Frage noch: Mit wievielen Leutem verfassen Sie die Antworten auf die hier gestellten Fragen? Beim Lesen ist mir nämlich aufgefallen, dass Sie und Ihre Helfer scheinbar wahllos zwischen alter und neuer Rechtsschreibung wechseln. Nur Zufall?

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Scholz

Her Pastörs antwortete 5 Tage später:

Sehr geehrter Herr Scholz,

ist Ihnen schon mal in den Sinn gekommen, daß es zwischen den Verhältnissen in Mecklenburg und Pommern und denen in Berlin und Brüssel einen Zusammenhang geben könntet? Glauben Sie allen Ernstes, daß ich die Wirtschaft und die Gesellschaft hier im Lande verändern könnte, ohne mich um die übergeordneten Systeme zu kümmern? Nur zur Erinnerung: über 80% aller Gesetze, die Deutschland und dadurch auch Mecklenburg und Pommern betreffen, werden in Brüssel beschlossen. Und ich soll mich zur EU keine Gedanken machen?
Zu Ihrer spitzfindigen Beobachtung hinsichtlich der Rechtschreibung: ist Ihnen schon aufgefallen, daß ich mich während meines Wahlkampfes an verschiedenen Orten in Mecklenburg und Pommern aufhalte und deswegen zur Beantwortung der Fragen unterschiedliche Rechner benutzen muß? Und könnte es dann nicht sein, daß auf den jeweiligen Rechnern unterschiedliche Rechtschreibungsprogramme vorhanden wären? Ich darf Ihnen jedenfalls versichern, daß ich erstens zu all meinen Antworten uneingeschränkt stehe und zweitens bestrebt bin, die unsägliche Schlechtschreibreform baldmöglichst wieder abzuschaffen.

Mit freundlichen Grüßen
Udo Pastörs

Herr Scholz bohrt nach:

Sehr geehrter Herr Pastörs,

vielen Dank für Ihre Antwort. Leider antworten Sie nur sehr ausweichend auf meine Fragen. Unbeantwortet blieb die Frage nach den Erntehelfern. Und etwas konkreter würde ich meine Frage zur EU schon gern beantwortet haben.
Zunächst ist es nicht ganz korrekt, wenn sie schreiben, dass 80 Prozent der Gesetze in Brüssel gemacht werden, tatsächlich sind es nach hohen Schätzungen etwa 60 %. Daher würde ich ihre Frage: "Und ich soll mich (sic!) zur EU keine Gedanken machen?"; durchaus bejahen. Nur bringt es doch nichts, Zitat aus ihrer Zeitung: uns "ein X für ein U
vorzumachen". Mal Hand aufs Herz (das schlägt bei Ihnen rechts, nicht links wie beim Oskar) wie groß schätzen Sie Ihren Einfluss auf EU-Ebene? Was können Sie dort erreichen? Nach großzügiger Schätzung würde ich sagen rein gar nichts. Ist es da nicht etwas populistisch dem Bürger und potentiellen Wähler diese Illusion zu verkaufen? Und abermals eine Frage zu den aktiven Schreiberlingen: Sind sie etwa nicht im Besitz eines Notebook, pardon ich mein eine tragbare
Rechenmaschine mit der Sie sich mit dem Internet, pardon ich meine Weltnetz verbinden können? Dann dürfte dort auch nur ein Rechtschreibprogramm installiert sein. Warum müssen sie eigentlich ihre Antworten erst in einem  Textverarbeitungsprogramm vorschreiben, statt es hier [gemeint ist die Plattform kandidatenwtch.de — d. Verf.] direkt einzugeben? Aber selbst wenn die unterschiedliche Schreibung an unterschiedlichen Programmen liegt. Warum ändern sie den Text dann nicht einfach in alte Rechtschreibung, wenn sie so sehr gegen die "Schlechtschreibreform" sind?
Und nicht vergessen: Die Frage mit den Erntehelfern!

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Scholz, der, der hofft, dass nicht nur der Herr Apfel hier die
Antworten schreibt
.

Zur Erklärung dem Herrn Scholz und mir ist zu Ohren gekommen, dass alle Antworten bei der Plattform kandidatenwtch.de von Herrn Holger Apfel verfasst werden. Warum dann trotzdem noch unterschiedliche Schreibweisen verwendet werden, bleibt mir und dem Herrn Scholz weiterhin ein Rätsel. Aber "Rechtschreibungsprogramme" [sic!]? Glaube ich nicht. Vielleicht haben die ja gerade soviele Leute zur WM abstellen müssen.  

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Eine Meinung

  1. Sehr erhellend auch die Antwort von Herrn „Pastörs“ auf die Frage eines gewissen Herrn Schäffer, der herausbekommen hat, dass der Direktkandidat im Wahlkreis Schwerin II wegen Waffenbesitzes vorbestraft ist (Maschinenpistole samt Munition): „Und nur zu Ihrer juristischen Aufklärung: bis in die 80er Jahre hinein war der alleinige Waffenbesitz eine reine Ordnungswidrigkeit.Also frage ich mich, was Sie mit Ihren Vorhaltungen mir gegenüber bezwecken?Ich werde den Verdacht nicht los, daß Sie nach der Methode vorgehen: immer reichlich mit Dreck bewerfen, dann wird schon etwas hängenbleiben. Feine Art, kann ich da nur sagen.Aber ich mache mir nichts vor. So sind nun mal die heruntergekommenen Sitten in dieser pseudo-demokratischen Bundesrepublik, und leider werde ich mich noch ein wenig mit dieser Verkommenheit herumschlagen müssen. Hoffentlich nicht mehr lange.“

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