Liebe als literarisches Motiv: Das Lieblingsthema der Autoren?!

Es gibt kaum einen Ansatz im Genre des Liebesromans, der noch nicht weidlich ausgenutzt wurde. Und doch gelingt es manchen Autoren, ihre Protagonisten Wege einschlagen zu lassen, die neu sind für den Leser.

Ein schönes Beispiel ist Matthias Sachau, der nach seiner Kaltduscher-WG-Szenerie sich nun auf ganz anderes, nicht minder witziges Terrain begibt: die Scheinehe. In ‚Wir tun es fürs Geld‘ heiratet Ines ihren Mitbewohner Lukas angeblich nur aus einem Grund : zum Sparen von Steuern. In Wirklichkeit aber funkelt es schon hier und da in beider Augen – was ja nicht weiter schlimm wäre, wäre da nicht Ekkehard Stöckelein-Grummler, seines Zeichens Beamter und, da sind sich die beiden Scheinverheirateten sicher, ihr persönlicher Finanzbeamter. Doch das merken sie erst, als sich zwischen den Dreien bereits eine ganz eigene Freundschaft entwickelt hat.

Ein Buch, genau richtig, um schlechte Laune zu vertreiben, denn ums Grinsen kommt man hier nicht herum – so als Beobachter von außen. Allein die Person des Herrn Stöckelein-Grummler ist dermaßen gut gezeichnet, man sieht den verklemmten Kerl regelrecht vor sich stehen. Die Moral von der Geschicht: Die Liebe – hier als witzig-skizzierendes literarisches Motiv – findet letztendlich jeden, egal, wie gut er sich versteckt.

Liebe und Dramatik hängen eng zusammen

Ganz anders, weniger witzig, dafür etwas spannender, geht Melissa Hill in ihrem Roman ‚Gleich hinter Wolke sieben‘ das Thema an. Hauptperson ist hier die Lektorin Brooke, der ein Manuskript zugespielt wird, dessen Tragweite sie zunächst gar nicht erfasst.

Erst spät kommt sie dahinter, dass es sich hier um ihre eigene dramatische Lebensgeschichte handelt. Sie dachte, sie und ihre Mutter hätten schon immer in Australien gelebt. Doch die Realität sieht ganz anders aus und beruht auf einem folgenschweren Irrtum, der sich jetzt Wort für Wort in dem geheimnisvollen Manuskript offenbart. Eine tragische Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen ist der Autorin hier gelungen und mit einem weniger kitschigen Cover und einer besseren Übersetzung des Originaltitels würde diese Geschichte sicher auch Leser ansprechen, die vom eigentlichen puren Liebesroman nicht angetan sind und lieber Bücher lesen, die etwas dramatischer und spannender sind.

Liebe aus praktischer Sicht statt als gelungenes literarisches Motiv

So unterschiedlich wie Autoren in aller Welt an das Thema herangehen, so unterschiedlich sind auch die Geschichten, die das Leben schreibt. Da ist sich Maria Klein, ihres Zeichens Partnervermittlerin, sicher. Sie kennt die verschlungenen Wege, die Geheimnisse, die hinter einer glücklichen Beziehung stehen, ganz genau, schließlich macht sie seit Jahren nichts anderes, als ziemlich erfolgreich Paare zu verkuppeln.

Besonders ausgefallene Beispiele fanden den Weg in ein Buch mit dem Titel ‚Die Liebe findet jeden‘.  Ein bisschen einfach geschrieben, streckenweise auch ziemlich langatmig verwischt die Autorin hier ihre eigene Geschichte mit der ihrer Klienten. Nicht unbedingt das Highlight der Saison, aber für all diejenigen, die die Hoffnung auf die große Liebe vielleicht schon fast aufgegeben haben, sicher ein Trost. Und letztendlich ist ja auch nicht die Liebe als literarisches Motiv das Spezialgebiet der Maria Klein, sondern das Leutevermitteln. Und das scheint sie ja recht gut zu beherrschen.

Infos zu den drei vorgestellten Autoren

http://www.matthias-sachau.de/autor.html

http://www.melissahill.info/biog.htm

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