Sieben bewegte Jahre lang stand Jürgen Klopp als Trainer von Borussia Dortmund an der Seitenlinie, am Samstag ging diese Zeit im Berliner Olympiastadion zu Ende. Ein letzter Titel hätte es zum Abschied werden sollen, aber der Gegner im DFB-Pokalfinale, der VfL Wolfsburg, zeigte sich als Spielverderber und holte mit einem 3:1-Sieg den Pott.
Wolfsburg dreht das Spiel
Zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg hat Klopp mit dem BVB holen können, dazu noch ein Champions-League-Finale, das knapp gegen Bayern München verloren ging. Und am Samstag, in Klopps 319. Pflichtspiel als BVB-Coach, sah es zunächst gut aus für einen Abschieds-Titel: Pierre-Emerick Aubameyang war bereits in der 5. Minute zur Stelle, um eine Kagawa-Flanke per Direktabnahme zur Dortmunder 1:0-Führung zu verwandeln. Reus hatte nach knapp 20 Minuten die Chance auf 2:0 stellen, vergab aber. Und dann ging’s dahin für den BVB: Innerhalb von 16 Minuten machte Wolfsburg aus dem 0:1 ein 3:1 – Luiz Gustavo (22.), De Bruyne (33.) und Dost (38.) drehten das Spiel. Noch vor der Pause hätte Dortmund zumindest verkürzen können, aber Hummels‘ Kopfball (42.) ging knapp neben das Tor und als Aubameyang im Strafraum von Wolfsburgs Rodriguez abgeräumt wurde, versagte Schiedsrichter Brych den fälligen Strafstoß.
Klopp spürt den Abschiedsschmerz
Auch nach dem Wechsel blieb das Spiel hochintensiv: Wolfsburg hatte nach 47 Minuten eine Großchance durch Caligiuri, bevor zwei Minuten später Kagawa auf der anderen Seite nur den Außenpfosten traf. Und so wogte es hin und her – Chancen gab es hüben (De Bruyne, Caligiuri, Rodriguez) wie drüben (Mkhitaryan, Kagawa, Aubameyang). Letztlich aber fielen keine Treffer mehr – und der VfL Wolfsburg hatte nach 90 Minuten den ersten Pokalsieg seiner Vereinsgeschichte eingetütet.
Während Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking und seine Mannen den Titel ausgelassen feierten, wurde Jürgen Klopp ein letztes Mal vom Dortmunder Anhang gefeiert. Geholfen hat es nichts: „Trösten kann dich in so einem Moment nichts“, sagte Klopp. Und: „Gerade eben habe ich festgestellt, dass der Abschiedsschmerz kommt. Er tut verdammt weh.“ Ein letztes Mal mit seiner Mannschaft um den Dortmunder Borsigplatz fahren, es sollte nicht sein.
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