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Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Land ist ein wichtiger Indikator für den Zustand der deutschen Wirtschaft. Sie ist seit Beginn des Jahres signifikant angestiegen. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Statistischen Bundesamts.
Fast 15 Prozent mehr Pleiten als im Vormonat
Keine gute Nachricht für den ökonomische Lage im Land: Im ersten Monat des Jahres sind die Insolvenzen bundesweit gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,1 Prozent angestiegen. Damit liegen die Zuwachsraten bei den Konkursen seit Juni 2023 fast durchgehend im zweistelligen Bereich, Ausnahme ist lediglich mit einem Plus von 6,3 Prozent der Juni des Jahres 2024.
Kein Ende der Krise in Sicht
Laut einem Experten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist dieser Anstieg ein weiteres Indiz für die mittlerweile jahrelange Wirtschaftskrise im Land. Sie bringt immer mehr Unternehmen um ihre Existenz, dementsprechend ist der Ausblick auf das noch junge Jahr 2025 auch getrübt. Gemäß des DIHK-Experten hat fast jeder fünfte Betrieb mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen.
Dabei sind nicht nur einzelne Branchen betroffen, sondern die gesamte wirtschaftliche Landschaft. Allein im Kraftfahrzeugbau ist etwa jedes vierte Unternehmen von Zahlungsengpässen betroffen, in den Gesundheits- und sozialen Diensten sowie in der Bildungswirtschaft und dem Gastgewerbe sind es jeweils 25 Prozent oder mehr. Grundlage für diese Zahlen ist eine DIHK-Konjunkturumfrage, an der bundesweit über 23.000 Betriebe teilnahmen.
Lagerei und Verkehr leiden am meisten
Zudem belegen die Zahlen des Statistischen Bundesamts, dass von 10.000 Firmen im November letzten Jahres durchschnittlich 5,2 Unternehmen Konkurs anmelden mussten. Auf einzelne Branchen bezogen war der Bereich Lagerei und Verkehr mit 9,0 Insolvenzen am stärksten betroffen.
Danach folgten das wichtige Baugewerbe, das im selben Zeitraum 7,5 Firmenpleiten zu verzeichnen hatte. Platz drei belegte das Gastgewerbe mit 6,9 Konkursen pro 10.000 Betrieben.
Auch bei den Verbraucherinsolvenzen gehen die Zahlen leicht nach oben: Im November 2024 wurden 5.971 von ihnen gemeldet. Das sind 2,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, so die Statistik-Experten.
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