Wenn Sport den Gelenken schadet

Ganz klar, Sport ist gesund, doch fand man kürzlich heraus, dass eine falsche Belastung die Knorpelschicht der Gelenke angreifen kann. Wir verraten Ihnen, was Experten raten. Denn Sportverzicht ist auch keine Lösung.

Besonders Extrem- und Leistungssportler setzen ihrem Körper einer enorm hohen Belastung aus. Kurz vor Beginn der großen Marathonsaison warnen Experten jedoch vor einem zu hohen Knorpelabrieb. Beim Laufen wirkt das Sechs- bis Achtfache unseres Körpergewichts auf das Kniegelenk. Die mögliche Folge ist ein solch starker Abrieb des Knorpels, dass ein Gelenkersatz notwendig wird. Außerdem können Sportverletzungen wie Kreuzbandrisse oder Verletzungen am Meniskus zu Arthrose führen. Für Sportler empfiehlt sich deshalb eine regelmäßige ärztliche Beratung. Dies sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Viele Menschen, die mittlerweile eine Gelenkprothese haben, waren zuvor Extremsportler. Ursachen sind neben der Abnutzung der Gelenke und Knorpel auch Sportverletzungen und vor allem Überbelastungen durch intensives Training. Ebenso können Gelenkfehlstellungen der Beine wie zum Beispiel O- und X-Beine zur Überbeanspruchung einzelner Gelenkregionen führen. Auch Arthrose kann hier eine Folge sein. Besonders beim Laufen bedarf es einer medizinischen Beratung. Weiche Böden und gutes Schuhwerk sind jedoch die Grundvoraussetzung gesunden Laufens. Zudem sind das Aufwärmen und das langsame Steigern des Trainingspensums wichtig.

Schmerzen im Knliegelenk

Das richtige Maß finden

Die Sorge vor einer Überbeanspruchung, die die Gelenke angreift, soll aber nicht bedeuten, dass man keinen Sport machen sollte. Ganz im Gegenteil: Sport schützt vor Schlaganfällen, Herzinfarkten und Übergewicht. Letzteres Nicht-Eintreffen schützt andererseits nämlich auch unsere Gelenke. Es kommt auf das richtige Maß an. Und: Auf den gezielten Aufbau der gelenkstützenden Muskulatur. Ist die Knorpelschicht einmal abgetragen, kann sich natürlich nicht mehr aufgebaut werden und Schmerzen treten ein.

Wenn es zu spät ist

Auch nach dem Einsetzen eines künstlichen Gelenks können Patienten weiter Sport treiben. Nach der Operation folgt jedoch eine lange Reha. Des Weiteren zeigten Untersuchungen der letzten Jahre, dass Menschen mit Gelenkprothesen auch belastungsintensive Sportarten wie Skifahren, Rudern, Wandern oder Tennis ausüben können.

So oder so gilt: Sport ist gesund, solange er nicht über die eigenen körperlichen Grenzen hinaus betrieben wird, denn dann schadet er den Gelenken. Im Zweifel lohnt die ärztliche Beratung.

Foto 1 (Joggerin): Thinkstockphotos, iStock, 153958977, Maridav
Foto 2 (Knie) : Fotolia, 45232603, westfotos.de

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*