„Damit Hauptschülerinnen und Hauptschüler mit Migrationshintergrund eine Chance erhalten, ihre Fähigkeiten und Interessen im Bildungssystem zu entfalten, bedarf es spezifischer Lernangebote, die inhaltlich und methodisch angemessen sind und die auch an die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen anknüpfen." So heißt es zumindest in der Pressemitteilung der Initiative „Schulen an Netz e.V.".
So ist auch gleich die erste Frage auf der Startseite von LIFT-Web.de: Wie fit bist du in Deutsch? Gefragt wird in diesem Lehrgang nach deutschen Sprichwörtern (ist bei Pilawa auch immer die erste Frage), nach ‚s', ‚ss' oder ‚ß', nach ‚der', ‚die' oder ‚das', nach ‚als' oder ‚wie' und nach den richtigen Präpositionen.
Leider ist dies auch der einzige Übungsbogen, den man ohne Registrierung absolvieren kann. Alles weitere kann nur über einen Login geübt werden. Das erste Hindernis, muss die Registrierung doch über einen Lehrer oder den Leiter einer Gruppe beantragt werden. „Webbasierte Lernangebote für bildungsbenachteiligte Jugendliche müssen vor allem in Handlungskontexte eingebunden sein, die intensive Betreuung und persönliche Beratung sowie eine strukturierte Zusammenarbeit und Kommunikation in der Lerngruppe ermöglichen", meint dagegen Jun.-Prof. Dr. Michael Klebl von der Fernuniversität Hagen.
Alles weitere hört sich dann ganz interessant an. Die Jugendlichen bekommen einen „Privatraum", in dem sie E-Mails schreiben und Kontakte verwalten können. Außerdem kann hier ein eigener Stundenplan erstellt werden.
In einem anderem Raum, dem ‚Gruppenraum', erhalten sie die Möglichkeit zum Chat oder des Austausches in Foren.
Und im Lernraum sollen die eigentlichen Übungen stattfinden.
Bleibt nur zu hoffen, dass die übrigen Übungen etwas anspruchsvoller sind. Außerdem wären Erläuterungen zu den richtigen Antworten ganz gut. Diese nur mit lachenden oder grimmigen Smilies zu versehen, wie dies im „Wie fit bist du in Deutsch?"-Test der Fall ist, ist meiner Meinung nach zu wenig.