Warum Ruud?

Die Frage drängt sich mir ein wenig auf, da BL-Klubs immer wieder auf große Namen setzen, diese aber ihre beste Zeit wohl schon hinter sich haben. Was will Bayern mit einem van Nistelrooy, Transfervolumen inkl. Dreijahres-Vertrag wohl mindestens 35-40 Millionen, der einst einer der besten Stürmer der Welt war, zuletzt aber sogar in Manchester Probleme hatte? Hier soll kein Missverständnis auftreten: „Van the Man“ ist ein geiler Kicker, der viel Begeisterung hervorruft. Aber eine Investition in die Zukunft der Mannschaft ist er nicht. Schon strukturell würde sich bei einer Nistelrooy-Verpflichtung und den daraus resultierenden Abgang eines anderen Stürmers (Pizarro oder Makaay) im Mannschaftsgefüge einiges ändern. Sportlich gibt es niemals eine Erfolgsgarantie.


Mit van Nistelrooy würden die Bayern die Hoffnung einkaufen, die Champions League auf Grund seines enormen Potenzials sogar verdient zu gewinnen, nicht nur zu ermauern. Der Ruf des Niederländers ist nach wie vor hervorragend, seinen Zenit hat er mutmaßlich aber überschritten. Dass aber van Nistelrooy im Gespräch ist und nicht Robben oder Rooney, sagt ja schon einiges. Der Gang zum FC Bayern scheint aus internationaler Sicht ein Abstieg zu sein. Oder wo sind sie denn, die kurzzeitarbeitslosen Buffions, Camoranesis, Ibrahimovics oder Tonis? Ein giftiger Spieler fehlt, hat Rummenigge letzte Saison mal gesagt. Hätte der Wiliy (Sagnol) nicht mal dem Viera bei der WM stecken können, dass es da einen Job zu vergeben gibt?


Ein Engagement beim FC Bayern, so scheint es doch, ist aus Sicht eines internationalen Spitzenfußballers wie der Invest in Bundesschatzbriefe: Kalkulierbarer Erfolg, sicheres Gehalt, auf starkem Niveau, ohne Ausreißer nach unten und mit wenigen Ausreißern nach ganz oben. Man kann den Bayern das seriöse Wirtschaften nicht zum Vorwurf machen. Aber so wie es aussieht, kommen die ganz Großen zur Zeit nicht nach Deutschland.


Der beste Neuzugang für den FC Bayern wäre ein 29-Jähriger wie Michael Ballack, von mindestens zwei Jahren Chelsea gestählt und als Führungsspieler – wie einst Lothar und Klinsi – zurückgekehrt. Das wäre realistisch (nach Hause kommt jeder irgendwann) und der Klub würde definitiv auch sportlich profitieren. Deutsche Profis im Ausland – oder eben nicht – sind jedoch ein anderes Thema…

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