Umfrage: AfD liegt hauchdünn vor CDU/CSU

Die Koalitionsverhandlungen für eine mögliche CDU/CSU-SPD-Bundesregierung sind abgeschlossen, während CDU und CSU einen deutlichen Rückgang bei den Wählerinnen und Wählern verzeichnen. Laut einer aktuellen Umfrage hat die AfD die CDU/CSU nun in der Wählergunst erstmals überholt.

AfD würde von einem Viertel der Deutschen gewählt werden

Laut dem neuesten Sonntagstrend des Instituts Ipsos fällt die CDU/CSU um fünf Prozent auf 24 Prozentpunkte – das ist der niedrigste Wert seit drei Jahren. Im Gegensatz dazu verzeichnet die AfD einen deutlichen Zuwachs: In der am 4. und 5. April 2025 durchgeführten Umfrage erreichte sie 25 Prozent – drei Prozentpunkte mehr als im Vormonat – und überholt damit erstmals die Union.

Wähler-Enttäuschung als Grund für den Wählerschwund bei der CDU/CSU

Ein möglicher Grund für diese Verschiebung könnte die Enttäuschung vieler Wähler über das Verhalten von CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz sein. Im Wahlkampf hatte der Kanzler in spe immer wieder betont, dass es mit ihm vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise und der gescheiterten Ampel-Koalition einen Politikwechsel im Land geben würde.

Bei der Wahl wurde die CDU/CSU dann auch stärkste Kraft, erhielt aber zu wenig Wählerstimmen, um allein eine politische Neuausrichtung durchsetzen zu können. Daraufhin musste Merz in Koalitionsverhandlungen mit der eigentlichen Wahlverliererin SPD eingehen, um mit ihr eine Regierung zu bilden. Zudem hatte Friedrich Merz vor der Wahl noch die Schuldenbremse verteidigt, dann aber einem milliardenschweren , mit Schulden finanzierten Finanzpaket zugestimmt.

Beides hat viele Wählerinnen und Wähler enttäuscht und zu einem Vertrauensverlust gegenüber der CDU/CSU geführt. Währenddessen erhielt die AfD weiteren Zuwachs – und ist jetzt mit einem Prozentpunkt an der CDU/CSU vorbeigezogen.

Die Linke erzielt ihr bestes Ergebnis seit Dezember 2016

Die SPD bleibt laut dem Sonntagstrend stabil bei 15 Prozent, während die Grünen einen Prozentpunkt verlieren und bei 11 Prozent landen. Die Linke verbessert sich um zwei Punkte auf ebenfalls 11 Prozent – das beste Ergebnis seit Dezember 2016.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) bleibt unverändert bei 5 Prozent und verharrt damit nach wie vor an der Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP stagniert bei 4 Prozent und würde somit erneut um den Einzug in den Bundestag gebracht. Sonstige Parteien kommen gemeinsam auf 5 Prozent – ein Zuwachs von einem Prozent im Vergleich zur vorherigen Umfrage.

Die Umfrageergebnisse in der Übersicht:

  • AfD: 25 Prozent
  • CDU/CSU: 24 Prozent
  • SPD: 15 Prozent
  • Grüne: 11 Prozent
  • Linke: 11 Prozent
  • BSW: 5 Prozent
  • FDP: 4 Prozent
  • Sonstige: 5 Prozent

Für die Umfrage wurden zwischen dem 4. und 5. April 1.000 wahlberechtigte Personen befragt.

Bildnachweis: Pixabay, 1594962, andibreit

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