Ubuntu-Tipps, Folge 3

Zunächst gilt es aber, die Grundkonfiguration ans Laufen zu bekommen. Linux wäre nicht Linux, wenn es da nicht schon die ein oder andere Schwierigkeit gäbe. In meinem Rechner befindet sich eine Sapphire Radeon X1650 Pro mit 512 MB Speicher, einem DVI- und einem Analogausgang. Eigentlich ein flinker Geselle. Bis zum ersten Start mit einem fertig installierten Ubuntu.

Gespannt warte ich auf die versprochenen 3D-Effekte und die aufgehübschte Oberfläche. Nix. Kurze Zeit nach dem Login bietet mir Ubuntu dann freiwillig an, einen "eingeschränkten Treiber" für die ATI-Karte zu installieren. Diese Installation sei erforderlich, um eine ordnungsgemäße Funktionalität des Computers zu erreichen. Flugs installiere ich den empfohlenen Treiber und starte das Gerät neu.

Immer noch keine Effekte, die auf Grafikbeschleunigung tippen lassen. Ich versuche, Ubuntu zur Darstellung der visuellen Effekte zu zwingen, indem ich unter System > Einstellungen > Erscheinungsbild > Visual Effects den Radiobutton "Extra", was soviel wie "ein Feuerwerk an Desktopeffekten" heißen soll, zu aktivieren versuche. Fehlermeldung. Dieser Computer kann das nicht. Neustart, erneuter Versuch. Nix.

Ich begebe mich in die Fänge der von mir nicht mehr so heiß geliebten Datenkrake Google und suche nach Lösungsvorschlägen. Denn dass meine 512-MB-Grafik keine visuellen Effekte darstellen können soll, kann ich schon deshalb nicht glauben, weil es unter Vista ja auch funktioniert. Lange Zeilenkolonnen mit Vorschlägen für eine korrekte xorg.conf nehme ich im Verlaufe meiner Suche zur Kenntnis. Das ein oder andere halberlei Sinnvolle setze ich um. Eine Besserung tritt nicht ein. Irgendwann gebe ich auf.

Gestern abend auffe Kautsch dann das Aha-Erlebnis. In der aktuellen c’t wird Ubuntu 7.10 kurz vorgestellt. In einem kleinen Sätzlein dann der entscheidende Hinweis, den ich in keinem der Checker-Foren finden konnte. Bei AMD-/ATI_Karten muss zusätzlich zum proprietären Treiber auch noch das Paket xserver-xgl, welches sich in den Standardrepositories befindet (also per Suche in Synaptic gefunden werden kann), installiert werden, damit die visuellen Effekte funktionieren. Leider stellt dieses Paket die Tastatur auf englisch um, sodass nach einem Neustart auch noch eine Reanimation des deutschen Tastaturlayouts über System > Einstellungen > Tastatur erforderlich wird.

Gelesen, getan. Fluppt! Ubuntu in hübsch. Bloß, warum stehen solche entscheidenden Dinge nicht in der Dokumentation?

Eine Meinung

  1. Seit der Version 8.10 wird das „xserver-xgl“ nicht mehr benötigt, und oder ist schon mit dabei. Über die Packetverwaltung kann man dieses auch nicht mehr Anwählen. Trotzdem ein Hilfreicher Artikel! 😉

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