Ubuntu 12.10: Die Neuerungen im Überblick

Die beliebte Linuxdistribution Ubuntu wurde vor kurzem aktualisiert und bringt einige Verbesserungen mit sich. Die Neuerungen betreffen vorwiegend die Bedienoberfläche Unity, die mit einigen neuen Funktionen versehen und stabilisiert wurde. Gleichzeitig muss sich das Unternehmen hinter Ubuntu 12.10 Canonical Kritik wegen der integrierten Shoppinglinse gefallen lassen.

Web Apps ab sofort direkt im System integrierbar

Eine der großen Neuerungen von Ubuntu 12.10 wurde schon vor längerer Zeit vorgestellt: Die Integration von Web Apps. Die Macher hinter dem System wollen so das Fehlen möglicher lokal installierbarer Software für das eigene System ausgleichen. Das gelingt gut. Derzeit lassen sich Facebook und verschiedene Google-Dienste wie Youtube und Google Mail mit Hilfe dieser Integration einbinden. Praktisch bedeutet die Neuerung, dass Programmsymbole für die einzelnen Dienste im Startmenü zu finden sind.  Außerdem werden Benachrichtigungen der Dienste auch direkt über das soziale Menü von Ubuntu dargestellt, sodass Nutzer jederzeit über neue Nachrichten, Kommentare und andere Neuigkeiten informiert werden können. Das Öffnen der Seiten wird über den Standardbrowser Firefox übernommen, über den auch der Zugriff auf diese Internetdienste ermöglicht wird. Die Einrichtung erfolgt dabei direkt auf den Internetseiten der Anbieter.

Unterstützung verschlüsselter Partitionen und LVM's während der Installation

Eine der großen Neuerungen fällt sofort bei der Installation von Ubuntu 12.10 auf: Die Unterstützung von LVM's und verschlüsselten Partitionen. LVM's ermöglichen eine Installation in einer Partition, die aber auf Wunsch wieder vergrößert oder verkleinert werden kann. Auf diese Weise wurde die Alternate-CD bei Ubuntu überflüssig gemacht. Ubuntu insgesamt passt in der neuen Version nicht mehr auf einen einzelnen CD-Rohling. Stattdessen musst jetzt auf eine DVD oder einen USB Stick zurückgegriffen werden, wenn das Image zur Installation auf einem Medium untergebracht werden soll. Eine kleinere weitere Veränderung wurde ebenfalls im Assistenten eingeführt. Während der Installation kann mit Hilfe der Webcam in Ubuntu ein Benutzerbild für den eigenen Account aufgenommen werden. Natürlich lässt sich dieses Motiv auch in Form von freien Bildern verwenden.

Wenn Ubuntu zum Shopping-System wird

Viel Kritik gab es an der Integration der Shoppinglinse innerhalb von Ubuntu. Diese zeigt beim Öffnen des Menü's in Unity bei der Eingabe eines Suchbegriffes die Anzeige verschiedene Amazon Produkte passend zur Suchanfrage. So können Bücher, CD's und Filme passend zum eingegebenen Suchbegriff gekauft werden. Canonical hat die Shoppinglinse vermutlich deswegen ins System integriert, um sich damit etwas dazu zu verdienen. Auf Wunsch lässt sie sich jedoch mit wenigen Handgriffen ganz bequem entfernen. Ansonsten wurde auch generell der Unity-Desktop in der Version 6.8 beigefügt und stark verbessert. So wurden die Aufbereitung von Inhalten bei der Suche, die Ansicht der Icons und integrierten Linsen stark verschönert.

Neues Software-Center bietet noch mehr Übersicht

Eine weitere Neuerung sind erweiterte Dateiinformationen, die beim Klick mit der rechten Maustaste auf eine Datei dargestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel die EXIF-Dateiinformationen oder Informationen zu Software-Paketen sollte eine Installationsdatei vorliegen. Neu in Ubuntu 12.10 ist auch die Optik des Software-Centers die noch einmal überarbeitet wurde und jetzt erheblich übersichtlicher ausfällt. Natürlich wurde auch die integrierte Software wieder auf den neusten Stand gebracht. LibreOffice liegt so in der neusten Version 3.6.2 vor, bei der die Ubuntu-Programmierer das Head-Up-Display integriert haben. Ebenso wurden Firefox und Thunderbird in den neusten Versionen 16.0.1 eingebaut. Beim Dateimanager griff Canonical zu einem Trick. Nautilus, welches normalerweise in der Gnome-Desktopoberfläche zum Einsatz kommt, ist in der Version 3.6 des System sehr minimiert, sodass viele wichtige Features rausgefalen sind, die aber durchaus nützlich sind. In der neusten Ubuntu-Version hat Canonical den Dateimanager so angepasst, dass er in der älteren Version auch im aktuellen System lauffähig ist.

Ubuntu: In verschiedenen Versionen verfügbar

Die neuste Version von Ubuntu kann ab sofort kostenlos über die Internetseite des Systems heruntergeladen werden. Verfügbar ist auch wieder die Möglichkeit, via Wuby das System direkt unter Windows zu installieren und auf Wunsch auch wieder von der eigenen Festplatte zu löschen. Neben der Hauptversion Ubuntu gibt es das System mit Kubuntu und Xubuntu in angepassten Versionen mit anderen Desktop-Oberflächen.

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