Technologie von heute für morgen

Keine großen Überraschungen im 2006 Emerging Technologies Hype Cycle Report. Wir finden da einige Sachen über die auch hierzulande schon viel geredet wird, wie z.B. Web 2.0, Social Networks usw. Auf der Basis dieser Hype-Themen sieht Gartner die nahe Zukunft in Social Network Analysis, also dem Auslesen von Informationen aus den individuellen Netzwerken.

Passend dazu die Kollektive Intelligenz als Tool zum Entwickeln von Software, Wissensdatenbanken usw. wie schon in Form von Open Source oder Wikipedia gesehen. Was mich nur die ganze Zeit schon wundert, obwohl ich als Blogger und Podcaster sicherlich der Definition nach zum Web 2.0 gehöre ist, wieso dies als eine so neue Idee begriffen wird. Schließlich wurde das Buch von Howard Rheingold über Virtuelle Communities schon veröffentlicht, bevor es das WWW gab und bezog sich auf die neue Art zu Kommunizieren und zu Arbeiten die im Onlinedienst „The Well" vorgelebt wurde. Schon Mitte der Neunziger war klar, dass Kommunikation im Internet nur durch Einbindung in Form von z.B. Foren funktioniert und das Wissensmanagement nicht zu realisieren ist, indem man eine Riesendatenbank geplant und „top-down" mit Wissen füttert. Das muss durch die Benutzer selber und durch Kommunikation geschehen. Das sind die Stärken des Internets seit seinem Beginn und nicht die Giga-Plakatwand, für die es viele halten. Also: Technologie mit immensem Impact, aber eigentlich nichts Neues. Bloß haben es jetzt mehr Leute kapiert.

Auch die sonst aufgeführten „Location-Aware-Technologies" sind toll, aber wieso werden sie erst jetzt reif zur Anwendung? Schließlich verwendet ein Großteil der heutigen Bauern schon GPS, wenn sie den Mähdrescher einsetzen und die Palmeninsel vor Dubai wurde mit ebensolchen Tools gebaut. Also auch hier: Technik schon da, Bedeutung wird wachsen.

Sonstige Sachen auf der Hitliste: Event-Driven-Architecture, also kleine Objekte, die durch den Kontakt mit anderen Eventobjekten dazu motiviert werden, irgendwas zu tun, im Gegensatz zur zentralistisch geplanten Architektur. Und Semantische Markup-Languages zur besseren Erstellung und Steuerung von Web-Content.

Fazit zum Bericht: Die Jungs haben wohl recht, diese Technologien werden prägend werden, da sie es eh schon sind. Aber wo ist die Vision? Zehn Jahre? Das ist die Zeit vom Start des Internet-Booms bis heute und nebenbei wurde noch die DNA  des Menschen dekodiert. Da muss doch etwas mehr drin sein, schließlich beschleunigt sich der Wissenszuwachs.

2 Meinungen

  1. Stime Dir voll zu. Was wir dringend benoetigen, um einen echten Nutzen mit all diesen Gimmicks zu erzielen ist, das (Neu-)Erlernen der Kommunikation an sich. Der Hype um Geraetschaften, die miteinander reden koennen, reisst niemanden mehr vom Hocker. Wo sind die Dinge die wir wirklich brauchen?-m*sh-

  2. Stimme Dir voll zu. Was wir dringend benoetigen, um einen echten Nutzen mit all diesen Gimmicks zu erzielen ist, das (Neu-)Erlernen der Kommunikation an sich. Der Hype um Geraetschaften, die miteinander reden koennen, reisst niemanden mehr vom Hocker. Wo sind die Dinge die wir wirklich brauchen?-m*sh-

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*