Die Primel gehört zur Abteilung der Magnoliophyta (der Bedecktsamer) und ist Teil der Klasse der Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige (Rosopsida). Die Unterklasse beschreibt die Asteridae (Asternähliche). Ferner zählen Primeln zu den Heidekrautartigen, den Ericales. Die Gattung der Primelgewächse kann in insgesamt sechs Untergattungen, die Sphondylia, die Auriculastrum, Primula, Auganthus, Aleuritia, und die Untergattung Carolinella gegliedert werden. Diese können dann wiederum in 37 Sektionen unterteilt werden.
Es gibt etwa 500 Primelarten, wobei die beliebtesten Gewächse die orangeblütige Primel und die weißblütige Primel darstellen. Auch finden die gewelltrandige Primel oder Seealpen-Primel immer wieder besondere Aufmerksamkeit. Wirklich eine Besonderheit stellt allerdings aufgrund ihrer zarten Blüten die Orchideen-Primel dar. Synonyme für den Begriff „Primula“ sind Sredinskya und Aretia.
Primeln sind krautige, selten einjährige, also meist mehrjährige Pflanzen. Sie können entweder unbehaart oder auch behaart sein, wobei sie häufig eine mehlige Bestäubung aufweisen. Die einfachen Laubblätter sind hierbei in einer Rosetten-Form angeordnet. Selten sind einzelne der fünfzähligen Blüten verteilt zu finden, da sie hauptsächlich in vielgestaltigen Blütenständen vorkommen. Die Griffel der Blüten sind haben dabei allerdings unterschiedliche Längen. Eine Glockenform weisen dagegen die fünf grünen Kelchblätter auf, welche zylindrisch verwachsen sind. Die Kronblätter, von welchen ebenfalls fünf Stück an der Pflanze zu finden sind, haben dagegen eine Röhrenform und finden ihr Ende in ebenfalls fünf Kronzipfeln, welche glattrandig sind. Der Fruchtknoten der Primel steht über und in den Kapselfrüchten sind sehr viele Samen zu finden.
Feuchter, humusreicher Boden mit einem schattigen/halbschattigen Standort wird von den Primeln bevorzugt. Der Pflanzabstand sollte je nach Art etwa zwölf bis dreißig Zentimeter betragen, wobei sich eine Aussaat im Frühjahr empfiehlt. Siehe auch Frühblüher.
Für Kaltkeimer-Primeln gilt allerdings eine Aussaat von Herbst bis Februar. Die Saatkisten sollten mit sterilisierter Erde gefüllt sein, wobei die Samen mit ca. drei Millimeter Sand bedeckt gehören. Gutes Anfeuchten ist ebenso notwendig, um die Pflanzensamen vorquellen zu lassen. Hinterher sollte die Kiste mit einem transparenten Plastikbeutel verschlossen und bei einer Außentemperatur von ca. zehn bis fünfzehn Grad Celsius Außentemperatur ins Freie gestellt werden. Die Keimung erfolgt bei zehn bis zwölf Grad Celsius bis spätestens Mai, wobei in diesem Monat auch der Plastikbeutel von der Kiste entfernt werden kann.
Die Vermehrung der Primeln mit dickeren Wurzeln kann hierbei dann nach und nach ganz einfach durch Wurzelschnittlinge herbeigeführt werden. Das heißt, die Pflanzen werden jeden zweiten Herbst erst geteilt und anschließend umgepflanzt.
Auch hat ein kontinuierliches Bewässern statt zu finden, da die Pflanzen ansonsten drohen, einzugehen. Auf einen heißen oder auch sehr trocknen Standort direkt in der Sonne sollte daher weitestgehend verzichtet werden. Geeignete Plätze für eine Primel-Aufzucht im Garten wären zum Beispiel vor beschattenden Büschen, Gehölzen oder Hecken, wobei auch zu berücksichtigen ist, dass die Primeln im Winter vor großer Feuchtigkeit geschützt werden sollten, damit die Blütenpracht im Sommer voll zur Geltung kommt.
Sehr informativer Bericht. Es wird auch wieder Zeit, das die Gärten wieder anfangen zu blühen.
mfg
Rita
Was in dem Beitrag nur am Rande rauskommt, ist, wie gut Primeln gerade in schattigen Gärten gedeihen. Oft sind Schattengärten ja eine echte Herausforderung.
ich bin auch ein begeisterter Primelfan.
Die Unterscheidung der Arten fällt mir sehr schwer. Allerdings habe ich nach Schätzung bestimmt 10 Arten in allen möglichen Farben. Besonders gut gefällt mir, dass Primeln sich aussäen. Hier kann man dazu etwas lesen, wie das bei mir funktioniert hat: http://garten-anders.blogspot.com/2009/04/winterharte-primeln-schon-ab-dezember.html
Wolf
Ein Gartenfreund aus Niedersachsen
http://www.garten-anders.de
Mein Lieblingsjahrgang war der 1990 er. Der war wirklich fantastisch! Leider nicht mehr zu bezahlen!
Vielen Dank für den schönen Artikel. Überwiegend bin ich ja eher ein Orchideen-Züchter, jedoch blicke ich immer wieder gern über den Tellerrand hinaus. Was mich sehr überrascht hat ist die Tatsache, dass es über 500 Primelarten gibt. Daher werde ich bei meinen nächsten Besuch im Gartenfachmarkt mal meine Augen nach den verschiedenen Arten offen halten.
@spiritman, wer den damals bezahlen konnte, dürfte ihn auch heute noch bezahlen können. ich würde aber empfehlen, die tatsächlich wesentlich teurere (später dégorgierte) oenothèque-version zu kaufen+trinken. im gegensatz zu den normalen dégorgements ist die 90er dom pérignon oenothèque jetzt topfit und weckt erinnerungen an den 90er dom, wie er um 1999 war.
@boris! Danke für den Tipp, den werd ich mal ausprobieren!