Die Umsetzung ist allerdings recht kompliziert, da die Verschlusszeiten sehr lang sind, je nach Modell und Einstellung bis zu 30 Sekunden. Sobald man die Kamera während der Verschlusszeit berührt, gibt es einen Wackler. Die Lichter verschwimmen dann meist zu einem hellen Fleck und von dem ursprünglichen Motiv ist nichts mehr zu erkennen.
Aus diesem Grund sollte man für Nachtaufnahmen unbedingt ein Stativ verwenden. Idealerweise hat man einen Fernauslöser, der die Erschütterung schon beim Auslösen verhindert und bei dem man die Zeit selbst einstellen kann. Dann kann eigentlich nur noch wenig schiefgehen.
Was man bei Nachtaufnahmen beachten sollte, sind Objekte, die sich innerhalb des Motivs bewegen. Autos oder Straßenbahnen werden zu Lichtstreifen, die dem Straßenverlauf folgen. Menschen werden multipliziert und ihre Bewegungen nachvollziehbar, da sie eine Art Nimbus hinter sich herziehen. Je länger die Belichtungszeit, desto länger der Schleier.
Das ist für den einen interessant, für den anderen eher ärgerlich, deshalb sollte man diese Eventualität gleich bei der Motivauswahl beachten. Gegebenenfalls ist es nötig, extra mitten in der Nacht für eine unbelebte Szenerie aufzustehen. Dabei findet man aber meist noch mehr Foto-Motive, wofür sich das frühe Aufstehen lohnt.
Die Bewegung von Lichtobjekten kann aber auch die Faszination einer Nachtaufnahme ausmachen. Aufnahmen von Städten wie Tokyo oder New York in der Nacht, mit mobilen Objekten im Motiv, verdeutlichen den Eindruck eines pulsierenden Zentrums und die jeweilige Schnelllebigkeit der Stadt.
Mit welchem Film und Belichtungszeit man arbeiten muss, findet man leider meist nur durch Probieren heraus. Aber auch das macht den Reiz der Nachtfotografie aus. Webseiten wie nightphotography.net oder muehlstein-online.de, helfen einem ein bisschen auf die Sprünge.