Ihr Gesprächspartner im Internet könnte ein Nachfahre von George sein, dem preisgekrönten Chatbot. Sieben Jahre nach seiner Geburt als Software bekam er mit einem Avatar auch ein eigenes Gesicht. Seitdem residiert er im Cyberspace und redet in 40 Sprachen mit 2.000 Leuten gleichzeitig.
Der Clou an der neuen Generation Chatbots wie George ist, dass sie ihr Wissen und ihre sprachlichen Fähigkeiten nicht fest einprogrammiert haben. Sie lernen durch Konversation. Im Unterschied zu uns haben sie aber ein perfektes Gedächtnis und sind nicht durch begrenzende Glaubenssätze gehemmt. Also können sie in Unterhaltungen immer perfekter auf das jeweilige Weltbild und die jeweiligen Nöte des „Gegenüber" eingehen. Also genau das, was ich in Trainings Vertriebs- und Servicemitarbeitern mühsam zu vermitteln versuche.
So ist mein spezielles Konzept für die Chatbots der nahen Zukunft der Vimo, ein Virtueller Mentor. Statt sich zur Therapie oder Persönlichkeitsentwicklung in die weltanschaulich begrenzten Fänge eines Freudianers zu begeben, kann ein Vimo ohne Vorbehalte auf den Menschen zugehen und ihm Lösungsansätze vermitteln. Und er wird immer besser darin, denn wie bei den Tipps von Amazon merkt er sich Millionen von Konversationen und dazu, ob die Tipps funktioniert haben: „Bei fünf Millionen Menschen mit ähnlichen Problemen wie Ihnen half dieser Ansatz . . ." Was nicht funktioniert, wird nicht länger kommuniziert.
Noch sind wir in den Pionierzeiten. Reden Sie doch einmal mit George: http://www.jabberwacky.com/
Also da hatte ich ja schon bessere Unterhaltungen mit Eliza vor fast zwanzig Jahren:m*sh: Today I had outdoor-sex; what’s your opinion of having sex not only in the bedroom?bot:I think that slavery is an awful thing.m*sh:So you don’t have a clue what sex is – right?bot:I think I do.m*sh:Please explain.bot:I think you are human. Aren’t you?m*sh:Yes and I like to eat peanuts, what do you eat?bot:I don’t like frogs.m*sh:Not even with garlic?bot:Why not? I promis you’ll like it.Da habe ich den Dialog abgebrochen, weil es wirklich nur sinnloses Gebrabbel ist – und die Antwortzeiten sind unertraeglich obwohl nur 217 User online waren. Da will ich gar nicht erst wissen, was dabei herauskommt, wenn George mit 2000 Leuten redet.-m*sh-
Bin ich blöd, oder der Rest der Welt? Da leben so knapp 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten rum, daß man sich manchmal auf den Mond wünschte (oder nach Mecklenburg Vorpommern) nur um einmal Ruhe zu haben und wenn wir uns unterhalten wollen, programmieren wir erst einmal eine Maschine? Was soll das sein? Der feuchte Traum von Autisten?
@Roland:Es geht nicht darum, dass wir uns mit einer Maschine unterhalten wollen, sondern darum, ob wir Menschen Maschinen schaffen koennen, die in der Lage sind zu lernen und ihre (sich stetig veraendernde) Umgebung zu reflektieren.Seit den fuenfziger Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es den von Alan turing vorgeschlagenen Ansatz, dass eine Maschine dann ueber eine gewisse (hinreichende?) Intelligenz (und somit Faehigkeit zu Denken) verfuegt, wenn sie einem Dialog mit einem Menschen derart standhalten kann, dass der Mensch nicht in der Lage ist zu unterscheiden, ob er sich mit einem echten Menschen oder einer Maschine auseinandersetzt.An dieser simplen Fragestellung (Turing-Test) scheitern heute noch alle Versuche auf dem Forschungsfeld der Kuenstlichen Intelligenz.Sprache besteht nicht nur aus Vokabeln, Subjekt, Praedikat und Objekt, sondern auch aus Semantik. Daran scheitern nach wie vor praktisch alle Programme, die automatisiertes Uebersetzen von Texten versprechen.Hoffe geholfen zu haben-m*sh-