Motivierte Mitarbeiter haben mehr Spaß an der Arbeit und leisten mehr – das zahlt sich für Unternehmen aus. Um Angestellte nachhaltig zu motivieren, reichen ein Lob hier und eine Prämie dort nicht aus. Wie eine langfristige Motivation gelingt – hier steht‘s.
Viele Führungskräfte setzten bei der Mitarbeitermotivation auf Bonuszahlungen, Erfolgsprämien und Ähnliches – doch der Nutzen solcher kurzfristigen Belohnungssysteme ist eher gering. Sie nutzen sich schnell ab, die Mitarbeiter gewöhnen sich daran und reagieren im Zweifelsfall mit Dienst nach Vorschrift oder gar Minderleistung, wenn weitere Belohnungen unterbleiben.
Das Lob ist ein stumpfes Schwert
Gleiches gilt für Lob. Denn Lob ist ebenfalls eine kurzfristige Motivationsmaßnahme, die im Zusammenhang mit einer bestimmten Leistung ausgeführt wird. Wenn sich Lob an Lob reiht, verpufft der Motivationseffekt, das Lob wird beliebig. Wenn Lob ausgesprochen wird, sollte das wohl dosiert erfolgen und nur wirklich besondere Leistungen begrenzt werden.
Nur Anerkennung motiviert nachhaltig
Von zentraler Bedeutung für die dauerhafte Motivation ist nicht das Lob, sondern die Anerkennung. Den Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass sie anerkannt werden, gestaltet sich aber auch deutlich schwieriger, es handelt sich dabei um einen komplexen Vorgang. Das hängt zum einen damit zusammen, dass Anerkennung eine langfristige Angelegenheit und sich nicht kurzfristig erreichen lässt. Zum anderen muss eine Führungskraft verschiedene Kompetenzen besitzen und auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Mitarbeiters eingehen, damit sich dieser anerkannt fühlt. Ein Beispiel: Gibt es Probleme oder hat ein Mitarbeiter sogar einen Fehler begangen, darf sich der Vorgesetzte nicht in Schulzuweisungen ergehen. Wenn die Gründe für das Problem oder den Fehler gemeinsam besprochen werden und man zusammen nach Lösungen sucht, fördert das den Zusammenhalt und motiviert den Mitarbeiter, da er sich zu Recht eingebunden und anerkannt fühlt.
Mitarbeiter brauchen Vertrauen, Freiheiten und reelle Ziele
Zur Anerkennung gehört auch, dass Angestellte das Vertrauen ihrer Führungskraft genießen und zumindest eine gewisse Autonomie übertragen bekommen. Wer sich jede noch so kleine Entscheidung vom Chef absegnen lassen muss, fühlt sich alles andere als anerkannt und neigt am Arbeitsplatz zur inneren Emigration. Ein weitere wichtiger Faktor: Mitarbeiter müssen Ziele haben, die sie fordern – die aber auch realistisch sein müssen und sie nicht überfordern dürfen. Damit Ziele motivieren, muss Angestellten der dafür nötige Freiraum und ausreichend Verantwortung gewährt werden.
Herrschaftswissen ist Gift für die Motivation
Last but not least: Nur informierte Mitarbeiter fühlen sich anerkannt und sind dauerhaft motiviert. Der Wissensfluss im Unternehmen muss funktionieren, die Belegschaft die nötigen Hintergrundinformationen für bestimmte Entscheidungen und Prozesse erhalten. Zudem ist es wichtig, dass sich die Angestellten mit ihren eigenen Vorschlägen und Wünschen einbringen können – und dabei auch wirklich ernst genommen. Verhalten sich Vorgesetzte nicht authentisch und täuschen Anerkennung nur vor, ist das wie ein Sargnagel für die Mitarbeitermotivation.
Bildnachweis: Thinkstock, 468000082, iStock, pupunkktop