Wer sich gesund ernähren möchte, sieht sich mit immer mehr Tabu-Lebensmitteln und -stoffen konfrontiert. Doch sind Koffein, Zucker und Alkohol tatsächlich so schlecht für den Körper wie es heißt?
Alkohol: Immer schädlich
Ein Glas Wein pro Tag ist gut für die Arterien? Und ein Glas Bier pro Abend völlig unbedenklich? Falsch gedacht. Lange Zeit glaubte man, dass Alkohol in niedrigen Dosen gut für die Gesundheit sei. Als Grund nannte man die gefäßerweiternde Wirkung, die Alkohol auf den Körper habe. Alkohol sorge für eine bessere Durchblutung, hieß es. Doch heute weiß man: Alkohol ist ein Zellgift. Es gibt keine Dosis, die unbedenklich ist. Die WHO hat dennoch eine Richtlinie für einen Konsum herausgeben, der gerade noch gesundheitsverträglich ist. Demnach dürfen Männer maximal zwei kleine Gläser Bier zu sich nehmen. Frauen sollten weniger als die Hälfte trinken, um ihrer Gesundheit nicht dauerhaft zu schaden.
Koffein: In Maßen völlig in Ordnung
Koffein macht wach, regt das Herz-Kreislauf-System an und unterstützt Konzentration und Aufmerksamkeit. Viele bezeichnen ihn als Suchtsoff. Allerdings ist es umstritten, ob man überhaupt koffeinsüchtig werden kann. Auf jeden Fall gibt es individuelle Unterschiede: Jeder reagiert anders auf Koffein, manche zeigen beim Verzicht Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Müdigkeit. Ständig kommen neue Studien heraus, die bewiesen haben wollen, dass Kaffee gesund oder ungesund ist. Der neueste Richtwert: 400 Milligramm pro Tag sind unbedenklich. Das hatten zwei dieser Studien zuletzt unabhängig voneinander belegt. Das entspricht ungefähr vier kleinen Tassen Filterkaffee. Bedenken Sie aber auch: Grüner Tee, schwarzer Tee und Trinkschokolade enthalten Koffein, wenn auch in sehr geringen Mengen. Bei dem angesagten Energygetränken auf Grüntee-Basis sind es übrigens 100 Milligramm pro Flasche. Zu viel Koffein führt zu Vergiftungen. Diese könne ab einem Gramm pro Tag vorliegen. Die Folge können Unruhe, Schlaflosigkeit, Seh- und Herzrhythmusstörungen sowie Herzrasen sein.
Schokolade: Macht glücklich
„Ich bin süchtig nach Schokolade“, viele Menschen sagen das eher scherzhaft. Doch kann man von Schokolade wirklich abhängig werden und gibt es einen bedenklichen Konsum? Schokolade macht gute Laune, das hat einen medizinischen Grund: Sie besteht aus Fett und Zucker, beide Nährstoffe aktivieren die Ausschüttung von Dopamin und die Freisetzung von Endorphinen. Wer Schokolade zu sich nimmt, füttert also sein Belohnungssystem ordentlich an. Aus psychologischer Sicht ist der Konsum also durchaus zu befürworten. Klar ist aber auch: Ein übermäßiger Konsum macht dick und schädigt die Zähne. Wie viel Schokolade man essen sollte, hängt vom eigenen Energiebedarf ab. Und wie sieht es in punkto Sucht aus? Eine Schokoladensucht ist in der Psychologie nicht anerkannt.
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