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Der Jugend von heute wird oft ein eher distanziertes Verhältnis zum Arbeiten nachgesagt. Das scheint ein unberechtigtes Vorurteil zu sein, wie eine aktuelle Auswertung nun zeigt.
Überdurchschnittlicher Anstieg an der Erwerbsbeteiligung
Die Generation Z der 20- bis 24-jährigen Deutschen arbeitet so oft wie nie zuvor. Das hat eine Auswertung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung herausgefunden. Seit dem Jahr 2015 ist die Erwerbsbeteiligung dieser Alterskohorte auf mehr als sechs Prozent angestiegen. Im Zeitraum von 1995 bis 2015 sank die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen dagegen noch kontinuierlich.
Dem hingegen ist die Erwerbsbeteiligung in der Gruppe der 25- bis 64-Jährigen im Zeitraum von 2015 bis heute nur um drei Prozentpunkte angestiegen, auf rund 87 Prozent.
Keine Anzeichen von mangelndem Arbeitseinsatz
Damit widerlegt die Auswertung des Nürnberger Instituts das Vorurteil, dass es der Gen Z an Motivation mangelt, wenn es um den Faktor Arbeit geht. Zudem würden die jungen Menschen auch nicht öfter den Job wechseln als früher, und auch bei der Wunscharbeitszeit gibt es laut der Auswertung keine Unterschiede zu den Wünschen älterer Arbeitnehmer.
Studierende suchen sich vermehrt Teilzeitjobs
Ein wesentlicher Grund für diesen positiven Trend bei der Generation Z ist, dass viele Studierende sich zunehmend um einen Nebenjob bemühen. So zeigt die Auswertung, dass im Zeitraum von 2015 bis 2023 sowohl die Vollzeit- als auch die Teilzeitbeschäftigung bei dieser Altersgruppe zugenommen hat. Allerdings war der Zulauf bei den Teilzeitjobs höher: Bei den Studentinnen und Studenten im Alter von 20 bis 24 Jahren stieg die Erwerbsquote im oben genannten Zeitraum um 19 Prozent auf insgesamt 56 Prozent an, bei den Nichtstudierenden waren es zwei Prozent mehr – ein Anstieg auf insgesamt 86 Prozent.
Grundlage für die Auswertung der Nürnberger Fachleute war eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Daten des Mikrozensus und die Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamts.
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