„Frönen“ oder „fröhnen“ – das ist hier die Frage. Antwort: „Fröhnen“ ist eindeutig falsch. Und doch ist dieser Schreibfehler irgendwie verständlich: Da der Vokal lang ausgesprochen wird, meint man, das „h“ zur Verdeutlichung hinzu schreiben zu müssen. Beim Wort „frönen“ – so veraltet es auch sein mag – reicht aber die einfache Schreibweise ohne h völlig aus, damit der Umlaut lang klingt.
Frönen oder fröhnen – wo steckt der Schreibfehler?
Völlig ohne Beispiel ist aber der Fehler nicht. Das sehr ähnliche Wort „föhnen“ wurde bis 1996 durchaus ohne das h geschrieben und dadurch nicht anders ausgesprochen. Hat man sich also bis zur Rechtschreibreform die Haare noch ohne „h“ getrocknet, so wurde danach beim „fönen“ die länge des Vokals durch eben jenen Konsonanten zusätzlich betont. Es ist kein Wunder, wenn man diesen Effekt auf „fröhnen“ überträgt.
Das richtige „frönen“ stammt, wie so häufig, aus dem Mittelhochdeutschen. Hier hieß es noch „vronen“ und bedeutete auch damals schon, dass man sich einer geliebten Neigung oder Tätigkeit hingibt. Interessanterweise ist das Wort auch mit der „Fron“ verbunden, die allerdings „Herrschaft“ bedeutet. Und seinem „Frondienst“ zu „frönen“ kann man sich in der Regel eher schlecht vorstellen.
Frönen ist die richtige Schreibweise
Abgesehen von der gehörigen Verwirrung durch die allseits beliebte Rechtschreibreform, nach der man das unnötige h in „fröhnen“ vermutet, ist sicherlich auch eine andere sprachliche Irrung mit für Fehler dieser Art verantwortlich. Vor nicht allzu langer Zeit wurde durch das Werbefernsehen die merkwürdige Aussprache von Wörtern wie „rösten“ (in der Werbung wurde es zu „röhsten“, auch wenn es so nicht geschrieben wurde) gefördert, so dass ohnehin eine gewisse Befremdung die eigene Sprache betreffend stattfand. Der nächste Schritt sind dann Schreibfehler, wie die Hinzudichtung eines weiteren Konsonanten in „frönen“.