Fehlgeburten: Ein tabuisiertes Thema braucht mehr Aufmerksamkeit

Fehlgeburten: Ein tabuisiertes Thema braucht mehr Aufmerksamkeit

Eine Frau aus Großbritannien ist nach 18 Fehlgeburten endlich schwanger geworden. Wie die heute 48-Jährige der britischen Zeitung „The Times“ erzählte, hatten ihr Mann und sie nicht aufgeben wollen und es mit künstlicher Befruchtung versucht. Was schier unglaublich klingt, rückt ein wichtiges Thema in den Fokus: Fehlgeburten. Kaum jemand spricht darüber, dabei sind sie nicht selten – und der ganz normale Weg der Natur.

Oft merken Frauen nicht, dass sie eine Fehlgeburt hatten. Die eintretende Blutung halten sie für ihre Periode. Diejenigen, die jedoch bereits einen positiven Schwangerschaftstest gemacht haben, dann jedoch eine Fehlgeburt haben, leiden psychisch sehr stark. „Es gibt kein Leid, das damit vergleichbar ist, ein geliebtes und gewünschtes Baby zu verlieren“, sagte auch die britische Mutter „The Times“. Umso schädlicher ist es, dass Fehlgeburten nach wie vor ein Tabuthema sind. Es ist wenig bekannt über Zahlen, Gründe und Ablauf einer Fehlgeburt, letztendlich schadet das den Betroffenen noch mehr.

Gegenseitiger Austausch hilft

Nicht selten plagen sie sich mit Selbstvorwürfen herum und müssen sich auch Schuldzuweisungen anderer anhören. Sie fühlen sich allein gelassen. Dabei gibt es im sozialen Umfeld sicherlich Frauen, die selbst eine Fehlgeburt erleben mussten. Das Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden, liegt bei einem Alter bis 30 Jahren bei neun bis 17 Prozent, steigt dann kontinuierlich an. Eine Fehlgeburt in der Frühschwangerschaft ist medizinisch nichts Außergewöhnliches.

Von einer Fehlgeburt spricht man, wenn eine Schwangerschaft frühzeitig endet und der Embryo weniger als 500 Gramm wiegt. Sie kann in der Regel bis zur 22. Schwangerschaftswoche passieren. Etwa 80 Prozent der Fehlgeburten passieren bis zur zwölften Schwangerschaftswoche. Das ist auch der Grund dafür, weswegen viele Frauen erst nach diesem Zeitpunkt von der Schwangerschaft erzählen.

Natürlicher Mechanismus seit Jahrtausenden

Warum eine Schwangerschaft frühzeitig endet, lässt sich häufig nicht eindeutig klären. Manchmal spielen genetische Faktoren eine Rolle. Aber eine Fehlgeburt ist vor allem eins: ganz natürlich. Die Natur macht Fehler und wenn es zu einer Fehlbildung im Embryo kommt, stößt der Mutterleib ihn ab. So ist es, seitdem der Mensch existiert. Die Ursache: Der Embryo wäre nicht überlebensfähig gewesen. Die frühe Fehlgeburt stellt einen Schutzmechanismus der Natur dar. Gründe können unter anderem Fehlbildungen oder Chromosomenanomalien, Fehlbildungen der Plazenta, Missbildung des väterlichen Spermas und weitere sein.



Bild: Pixabay, 1245703, Free-Photos

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