Es gibt doch immer wieder Irrtümer, die wir im Sport unterliegen und die den Trainingserfolg letztendlich verlangsamen oder verhindern.
Frauen haben Angst vor Krafttraining
Frauen wollen meistens eine schlanke, straffe Figur aber – um Gotteswillen – keine Muskelberge. Die panische Angst davor lässt sie mit Kleinst-Gewichten hantieren und schwere Hanteln meiden. Doch riesige Muskelberge als Frau zu erreichen ist quasi unmöglich. Der Muskelanteil der Frau ist geringer als der beim Mann, sie bräuchten viel mehr Testosteron und noch mehr Kalorien. Gegen starke, schlanke Muskeln ist im Grunde nichts einzuwenden: Muskel sind Fettverbrenner, je mehr davon, desto besser arbeitet der Stoffwechsel.
Stretching schützt vor Muskelkater
Als Forscher noch dachten, dass Muskelkater das Resultat einer verkrampften Muskulatur sei, meinten sie, man müsse die Muskeln vor und nach dem Training recken und dehnen, um sie eben zu entkrampfen. Doch der Muskelkater ist nichts anderes als mikroskopisch kleine Verletzungen der Muskelzellen durch das Training. Damit ist die Theorie, wonach Stretching dem Muskelkater vorbeugt, hinfällig. Weder vor noch nach dem Training verhindern Dehnübungen einen Muskelkater. Aber es gilt: Nur wenn der Muskel ausreichend dehnbar ist, kann er seine Kraft voll entfalten und wer steif und unbeweglich ist, verletzt sich auch eher. Deshalb wiederum ist das Dehnen sinnvoll.
Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten
Hartnäckig hält sich der Mythos: Die Fettverbrennung setzt erst nach 30 Minuten des Ausdauertrainings ein – sprich: 29 Minuten lang wird erst einmal gar nichts verbrannt, der Körper befindet sich nur in Vorbereitung. Stimmt aber nicht: Der Köper verbrennt vom ersten Schritt an sowohl Glukose als auch Fett. Da aber die Glukose-Speicher dabei ständig sinken, steigt die Fettverbrennung als Ausgleich verstärkt an – besonders nach 30 Minuten. Apropos Fettverbrennung: Es kursiert immer noch das Gerücht, dass bei leichtem Ausdauertraining die Fettverbrennung besonders hoch sei und bei Riesenanstrengungen hingegen wenig Fett verbrannt wird. Dazu die Forschermeinung: Im aeroben Bereich kommt 80 Prozent der benötigten Energie aus Fettreserven und zwanzig Prozent aus Kohlenhydraten. Ist der Puls höher als 130 ändert sich das Verhältnis: Nur noch 20 Prozent stammen aus Fettreserven. Da aber der höhere Puls mit einer höheren Belastung einhergeht und somit auch mehr Energie benötigt wird, kann es in der Summe mehr als im aeroben Bereich sein.
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