Es vergeht kaum ein Tag, an welchem keine Cyberangriffe auf Firmennetzwerke und Privatpersonen mittels Hackern und Internetkriminellen stattfinden. Deshalb ist es fundamental, bei der Internetnutzung auf einige Regeln zu achten, die für ein sicheres Surfen im Netz sorgen. Einige grundsätzliche Maßnahmen sind, nur Webseiten von sicheren Anbietern zu besuchen.
Das bedeutet im Klartext, auf die jeweilige URL im Webbrowser zu achten. Sichere Seiten beginnen mit „https“ und haben ein Schlosssymbol in der Browserleiste, welches zusätzliche Auskunft über das SSL-Zertifikat, welches für die Verschlüsselung sensibler Daten zuständig ist, gibt. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Nutzung einer sicheren VPN-Verbindung. Eine dementsprechende VPN-Verbindung kann man durch die gratis VPN testen und sich bei Gefallen die Vollversion kaufen. Bei einer VPN-Verbindung handelt es sich um eine sichere Verbindung zur Verschlüsselung von Daten. Diese sollte man immer nutzen, sowie man im Internet Seiten öffnet oder Zahlungen tätigt, in einem Online-Shop einkauft oder diverse Online-Dienste, die kostenpflichtig sind, nutzen möchte.
Eine VPN-Verbindung ist auch dann nützlich, wenn man sich in einem diktatorischen Staat wie China, Chile oder Russland aufhält und gewisse Seiten und Dienste wie Social-Media-Kanäle gesperrt sind. Will man diese Dienste trotzdem nutzen, kann man sich über eine sichere VPN-Verbindung in einen der tausenden von Servern auf der ganzen Welt einwählen und den gesperrten Dienst trotzdem nutzen. Nun stellen wir dem werten Leser die 6 Tipps vor, die ein sicheres Surfen im Internet gewährleisten und die Privacy schützen.
Betriebssystem auf dem aktuellen Stand halten
Ein stets aktualisiertes Betriebssystem ist imstande, Hackerangriffe weitgehend zu verringern. Als ersten Schritt sollten dementsprechend sämtliche Geräte (PC, Laptop, I-Phone, Netbooks und andere Endgeräte) laufend aktualisiert werden.
Desktop Betriebssysteme wie beispielsweise Windows oder Linux schlagen die Updates regelmäßig autark vor. Bei mobilen Endgeräten wie Android-Smartphones sieht die Lage anders aus, da sich diese Geräte im Regelfall nur alle drei Jahre aktualisieren und Sicherheitsupdates machen. Dem kann man entgegensteuern, indem man sich ein Modell kauft, für welches die das sogenannte Custom Roms entwickelt wird. Apple Geräte erhalten alle fünf Jahre ein Sicherheitsupdate. Alternative Roms für iPhones, sowie iPads von Apple gibt es nicht.
Ein sicheres Passwort wählen
Bei der Wahl des eigenen Passworts sollte man sich prinzipiell an einige Vorgaben halten
- Keine Zahlenabfolge wählen, die leicht zu entziffern ist wie z.B. 1234567
- Das eigene Geburtsdatum meiden
- Das gewählte Passwort nicht für verschiedene Seiten und Dienste verwenden
- Ein Passwort aus einer Kombination von Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen wählen
- Das ideale Passwort hat in der Regel zwischen 9 und 15 Zeichen
- Das „Passwort“ als Passwort wählen ist der klassische Kardinalsfehler schlechthin
- Den eigenen Namen mit Geburtsjahr wählen, diesen Fehler gilt es ebenso zu vermeiden
Laut empirischen Erhebungen zufolge machen es Nutzer Cyberkriminellen immer einfacher, an Passwörter zu gelangen.
Wer sich grundsätzlich an die oben genannten Punkte hält, macht es Hackern und Cyberkriminellen schwer, an die jeweiligen Passwörter zu gelangen und großen digitalen und finanziellen Schaden anzurichten. Für die Erstellung und die Organisation der eigenen Passwörter kann man auf einen Passwortmanager.
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren
Für das eigene Online-Konto empfehlen wir, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Neben der normalen Authentifizierung wird ein TAN benötigt oder ein Fingerabdruck. Selbst wenn Cyberkriminelle an die eigenen Zugangsdaten gelangt sind, ist man auf diese Weise sehr gut vor Datenklau und finanziellen Schaden gefeilt.
Vertrauenswürdige Apps von seriösen Anbietern nutzen
Grundsätzlich sollte man sich im Google-Play Store oder im Apple-Store nur Apps von sicheren Anbietern downloaden. Viele Anwendungen dienen lediglich den jeweiligen Entwicklern, um unnötige Werbung zu verbreiten oder um Nutzerdaten auszuspionieren. Hierzu sollte man sich auf die Bewertungen der Apps stützen und sich fragen, ob die jeweilige App wirklich benötigt wird. Zusätzlich kann die App gegoogelt werden.
Tracking und Werbung einschränken
Jeder Besuch im Internet hinterlässt digitale Spuren, die auf die eigene Identität Rückschlüsse liefern. Da die meisten Dienste wie Social-Media-Kanäle oder Suchmaschinen vermeintlich gratis sind, finanzieren sie sich durch Werbung. Der Nutzer bezahlt die gratis Nutzung mit seinen persönlichen Daten und bekommt zu Hauf Werbevorschläge. Die Alternative dazu ist die Nutzung von Firefox, da man dort DNS over HTTPs aktivieren kann. Suchmaschinen, die über ein ausreichendes Maß an Datenschutzrichtlinien verfügen, sind Nona oder DuckDuckGo.
DNS-Server konfigurieren
Falls man auf der Netzwerkebene den Tracking-Schutz aktivieren möchte, hat man die Möglichkeit, für das eigene Heimnetzwerk einen Raspberry PI mit Pi Hole zu betreiben. Wer als Betriebssystem Android nutzt, kann auf die Open-Source-App Blokada zurückgreifen, um lästige Werbung und Datentracking zu umschiffen.
Das Praktische daran ist, dass in den enthaltenen Softwares auch DNS-Server integriert sind, die z.B. on Adguard gemanaged werden. Somit kann man quasi jedes Gerät wie den eigenen Personal Computer, das eigenen Android oder iOS-Smartphone konfigurieren. Das hat den Vorteil, dass Ad-Server nicht mehr erreicht werden können.
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