Das Gesagte kommt vom Gesehenen (1)

Neben vielen anderen Dingen spricht er in diesem Buch über digitales Video. »Wenn es zur Zeit der „Nouvelle Vague“ DV gegeben hätte, hätten wir es sicher verwendet. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Wichtig ist, was man macht und warum man es macht«.  Da kann man ihm doch durchaus zustimmen. Also spielt das Format auf dem gedreht wird kaum eine Rolle, sondern vielmehr die Intension und Botschaft, die man ausdrücken will. Natürlich gibt es auch die Entdeckung des Sinns nach dem drehen. Denn die Bilder vor (im Kopf), während (Kamera) und nach (Leinwand) der Aufnahme, sind oft drei verschiedene Dinge. Daher kommt einer möglichen Verknüpfung der drei Zustände im Film auch eine gewisse Bedeutung zu. Jedenfalls für den Filmer selbst.

 »Das digitale Video ist nicht für die Produktion, sondern für den Vertrieb erfunden worden. Viel mehr Dinge haben auf viel weniger Raum Platz, da es sich um zahlen handelt, die komprimierbar sind. In der U-Bahn möchte niemand zusammengedrückt werden. Beim digitalen Video lieben das alle« In Zeiten von „Youtube“ und Googlevideo haben wir die Kontrolle über das „zusammenquetschen“ der Bilder vollkommen abgeben. Die Möglichkeit des Vertriebs der eigenen Message ist zwar jedem möglich, doch wenn man sich mal einige Zeit nimmt, um in den eben genannten globalen Bildcontainern rum zu kramen, hat man schnell das Gefühl, nur weniges davon hat überhaupt einen Sinn. Nun ist Youtube und Co vielleicht ein Extrem bzw. für ganz andere Inhalte zugeschnitten. Doch eins kann man mit Sicherheit sagen, es gibt leider nicht automatisch mehr bessere Filme, nur weil es mehr Menschen gibt, die dieses Medium nutzen können.

»Die Hälfte der Weltbevölkerung hat kein Telefon und wird auch so schnell keines haben. Sollte sie doch einmal eines haben, so stellt sich immer noch die Frage, ob das notwendigerweise irgend etwas besser macht.«

Fortsetzung folgt.

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