Bedrouille oder Bredouille?

Mit den eingedeutschten französischen Vokabeln ist es ja so eine Sache, da man nie weiß, wie man sie nun schreiben soll. Will man es den Weinkennern und Lyrikern allerdings Recht machen, dann schreibt man das hierzulande negativ besetzte Wort mit dem „r“ an zweiter Stelle.

„Bredouille“ wird so gesprochen, wie es geschrieben wird

Das „r“ wird auch am Anfang und nicht erst nach dem „d“ gesprochen, was ja hin und wieder passieren kann, wenn der Redefluss es sehr eilig hat. Das schnelle und öfter vorkommende wirre Sprechen ist übrigens eine der vielen Herkunftsmöglichkeiten, die uns die Bredouille bietet.
In Verbform wurden da nämlich diese wirren Wortschwalle gemeint, die auch noch mit den Bretonen zusammen hängen sollten, die anscheinend einen gewissen Ruf diesbezüglich hatten.
Andere Stimmen behaupten – ganz entwirrend – dass es sich hierbei eher um einen Spielbegriff des TricTrac-Spieles handelt. Dort sind große Punktvorsprünge gegenüber dem Mitspieler gemeint oder sehr reizende Spielsteine in Form einer weißen Flagge, zur Kennzeichnung eben dieser Vorsprünge, die auch als „petite bredouille“ bezeichnet werden. Was für ein süßer Begriff für den bitteren Beigeschmack des Verlierers, der „revenir bredouille“ zum Gebrauch macht und „unverrichteter Dinge nach hause ziehen“ muss.

Schwierigkeiten durch Trinkgelage?

Vielleicht ist der Verlierer daher auch zuständig, dass sich Bredouille nach und nach in seinen Konnotationen geändert hat, denn plötzlich kennen wir es nur noch als „Schwierigkeiten“, in die wir uns oder andere uns oder andere sich oder wir andere gebracht haben.
Das geschieht ja besonders gerne, wenn man sich einen Schnaps oder auch französischen Wein zu viel einverleibt, auch das eine angebliche Verbindung, da damit das leichte beschwipst-Sein bezeichnet wurde, das ja gerne in betrunkener Tollerei ausartet.

Leicht beschwipst oder nicht, solange wir uns nur auf dem Spielbrett in die Bredouille bringen, müssen wir uns auch keine allzu großen Sorgen machen, welche nun tatsächlich gemeint ist.

Eine Meinung

  1. Kleiner Typo in der Ueberschrift. Nur zwei und nicht drei „l“.

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