Vom industriell geprägten „Normalarbeitstag“ rücken wir immer weiter ab. Dienstleistungen werden in der heutigen Gesellschaft nämlich nicht mehr nur zu bestimmten Uhrzeiten nachgefragt. Besonders in der Dienstleistungsbranche sind deshalb vor allem die flexiblen Arbeitnehmer begehrt – nicht mehr die Pünktlichen…Hallo, ich bin die Neue – und ich rocke jetzt das Büro! Engagement ist klasse, allerdings sollte man sich zu Beginn eines neuen Jobs nicht zu plump in den Vordergrund drängen.
Wir leben aneinander vorbei
Heutzutage werden Dienstleistungen rund um die Uhr nachgefragt. Die Folge: Der industriell geprägte „Normalarbeitstag“ wird vom Standard der allzeitigen Verfügbarkeit abgelöst. Diese permanente Dynamik, die vor allem in Großstädten zu beobachten ist, wirkt sich auch auf die Wohnvierteldynamik aus: Jetzt bestimmen nicht mehr die Industrieschichten den Takt des Alltags und das Lebensgefühls, stattdessen arbeiten die Bewohner eines Viertels zu unterschiedlichsten Zeiten und an unterschiedlichsten Orten – einige bekommen sich quasi nie zu Gesicht. In vielen Fällen wird sogar die eigene Wohnung zum Arbeitsort. Home-Office – für viele eine flexible und angenehme Variante.
Schnelllebigkeit liegt nicht in unserer Natur
Unsere “moderne“ Arbeitswelt wird immer schnelllebiger, virtueller und immaterieller. Man fordert von den Arbeitnehmern immer mehr Mobilität und schnelle Anpassungen an die Fortschritte der Informations- und Kommunikationstechnologien. Eine immer schwieriger werdende Zeit für den Arbeitnehmer, da sich Technologien und Forschung immer schneller weiterentwickeln – Flexibilität ist Pflicht. Weniger flexibel und schnelllebig ist dahingegen die menschliche Natur – unsere Gewohnheiten verändern wir nur langsam. Doch wer sich im Job nicht schnell genug anpassen kann, der wird gerne ausgesondert.
Flexibilisierung
Unter Flexibilisierung der Arbeitszeit versteht man, dass Lage und Verteilung unserer Arbeitszeit auf Wochentage und Wochenstunden kurzfristigen Schwankungen ausgesetzt ist. Einflüsse nehmen hier beispielsweise die Menge der anfallenden Arbeit, die Verfügbarkeit von Personal oder die Anpassung individueller Freizeitbedürfnisse. Die Vorteile für den Arbeitgeber liegen auf der Hand: Wer flexibel einsetzbar ist, kann seine Arbeitszeit auch bestmögliche (aus)nutzen. Das bedeutet: Je flexibler wir sind, desto begehrter sind wir. Pünktlichkeit als oberste Prämisse war einmal…