Bei der Allergiediagnostik will man herausfinden, auf welche Stoffe der Körper reagiert, beziehungsweise auf welche Stoffe er überreagiert. Denn bei einer Allergie werden Antikörper aktiviert und gegen für andere Menschen keine Probleme verursachende Antigene ins Feld geschickt – das Ergebnis ist eine übersensible Reaktion meistens der Atemwege, der Schleimhäute und der Haut. Was für viele Allergiker nervtötend und anstrengend ist, kann für andere sogar tödlich sein: Es drohen vergleichsweise milde Anfälle bis zu schwerwiegenden, vom Niesen bis zum Asthma, vom Hautausschlag bis zu Ekzemen oder Neurodermitis, Übelkeit und Schwellungen bis hin zu einem anaphylaktischen Schock. Die Allergiediagnostik bedient sich hierzu mehrerer Tests, dem Scratchtest und dem Pricktest etwa. Mit einem solchen Allergietest soll auf eingegrenztem Raum die Reaktion gezielt hervorgerufen werden, um den oder die Auslöser der Allergie eindeutig ausmachen zu können.
Allergiediagnostik: So können Sie sich testen lassen!
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Hauttests
Die Allergiediagnostik verwendet am häufigsten Reizungen der Haut als Allergietest, um damit bei lokal ausgelösten Reaktionen auf die zugrunde liegende Allergie schließen zu können. Diese Hauttests werden noch weiter nach der Vorgehensweise unterschieden.
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Pricktest
Beim Pricktest wird eine mit Allergentropfen präparierte Reihe von winzigen Nadeln in den Unterarm oder auch in Rückenpartien leicht gestochen. Dieser Test ist sehr schnell – man muss nur 15 Minuten warten, um das Ergebnis an der Hautreaktion ablesen zu können. Zur Gegenprobe befinden sich auch Histamin und Kochsalzlösung an den Nadeln.
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Scratchtest
Der Scratchtest ist hingegen nicht für seine genauen Daten bekannt: Hierbei werden die Allergene auf den Arm gegeben, die Nadeln stechen jedoch nicht, sondern ritzen die Haut ein.
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Prick-to-Prick
Beim Prick-to-Prick-Test verzichtet man auf das Extrakt, sondern geht direkt an die mögliche Allergiequelle. Man sticht mit der Nadel zunächst dort hinein, um dann sofort in die Haut zu stechen.
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Reibetest
Der Reibetest eignet sich für Allergiker, die besonders sensibel reagieren, denn hier wird die Haut nicht gestochen oder gekratzt, sondern die Allergene werden lediglich eingerieben.
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Intrakutantest
Wenn ein Wasser-Allergen-Gemisch in die Haut injiziert wird, spricht man vom Intrakutantest.
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Pflastertests
Es gibt mehrere Versionen von Pflastertests, die länger als die anderen Hauttests dauern. Die vorbereiteten Allergene werden auf ein Pflaster aufgetragen, dass dann wiederum für zwei oder drei Tage auf die Haut geklebt wird.
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Provokationstests
Prinzipiell sind alle Untersuchungen der Allergiediagnostik Provokationstests, da eine Reaktion hervorgerufen werden soll. Neben den Hautuntersuchungen werden allerdings noch weitere angewandt.
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Rhinomanometrie
Vor allem bei Heuschnupfen wird oftmals ein Allergen direkt in die Nase gegeben, die Rhinomanometrie überprüft dann, wie die Nasenschleimhaut mit einer Schwellung darauf reagiert.
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Lungenfunktionsprüfung
Um die Ursache für Asthma zu klären, wird eine mögliche Allergiequelle inhaliert, eine Lungenfunktionsprüfung erfasst dann die Daten.
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Double Blind Placebo Controlled Food Challenge (DBPCFC)
Die Double Blind Placebo Controlled Food Challenge (DBPCFC) erkennt die Unverträglichkeit von Lebensmitteln, indem die möglicherweise eine Allergie auslösenden Stoffe einzeln der Nahrung beigegeben werden.
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Blutproben
Nach einer Blutabnahme kann das Blut nach bestimmten Antikörpern untersucht werden, deren Menge und Beschaffenheit Rückschlüsse auf Allergieerreger zulässt.
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Lymphozytentransformationstest
Ähnlich wie die Blutuntersuchungen können auch komplexe Untersuchungen der Lymphozyten in der Allergiediagnostik angewendet werden.